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E-Bike-Expedition Teil 4 Vietnam - Online Tagebuch 2016-2017

Perfekter Radtag

N 17°37’28.6’’ E 106°23’07.4’’
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    Datum:
    27.11.2016

    Tag: 520

    Land:
    Vietnam

    Provinz:
    Quảng Bình

    Ort:
    Phong Nha Farm Stay

    Breitengrad N:
    17°37’28.6’’

    Längengrad E:
    106°23’07.4’’

    Tageskilometer:
    124 km

    Gesamtkilometer:
    20.992 km

    Luftlinie:
    77 km

    Durchschnitts Geschwindigkeit:
    22.0 km

    Maximale Geschwindigkeit:
    51.9 km

    Fahrzeit:
    5.36 Std.

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt

    Maximale Höhe:
    500 m

    Gesamthöhenmeter:
    58.432 m

    Höhenmeter für den Tag:
    1109 m

    Sonnenaufgang:
    06:06 Uhr

    Sonnenuntergang:
    17:17 Uhr

    Temperatur Tag max:
    21°C

    Temperatur Tag min:
    17°C

    Aufbruch:
    9:00 Uhr

    Ankunftszeit:
    18:30 Uhr

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

LINK ZUR REISEROUTE

Tatsächlich behält der Wetterbericht recht. Am Morgen verziehen sich die schweren Monsunwolken, womit es endlich zu regnen aufhört. Bestens gelaunt rollen wir auf dem Ho Chi Minh Highway in Richtung Süden. Vom dichten Tropenwald überwachsene, majestätische Berge liegen im blauen Dunst. Zahlreich strecken sie ihre runden Gipfel in den von Schichtwolken überzogenen Himmel. Reisfelder erstrecken sich bis zu ihren Flanken. Bauern ackern mit von Wasserbüffeln gezogenen Pflügen oder auch Tracktoren durch die schwere Erde. Der Gegensatz von Mittelalter und Neuzeit trifft sich hier von Angesicht zu Angesicht. Dann wächst wieder der Urwald bis zum Straßenrand und greift mit seinen lianenartigen, tiefgrünen Gewächsen nach uns. Während der einzigen Bergüberquerung des Tages stehen blühende Gräser Spalier. Aus den Wolken spitzende Sonnenstrahlen lassen sie golden glänzen. „Hello! Hello! Hello!“ Kinder kommen uns jubelnd und grüßend auf ihren Fahrrädern entgegen, strecken während der Fahrt ihre Hände aus, um uns zu berühren. Wasserbüffel nehmen die nach wie vor sehr wenig befahrene Straße für sich ein und schreiten selbstbewusst in der Fahrbahnmitte dahin. Die Luft ist weich, angenehm, streichelt unsere Körper.

Mittags rasten wir an einem Straßenrestaurant. Der Inhaber ist Tierliebhaber, begrüßt Ajaci wie seinen besten Freund. Unser Hund nimmt augenblicklich die positive Stimmung auf, wirft sich vor dem Wirt auf dem Boden und lässt sich seinen Bauch kraulen. Der Mann lacht, bringt ihm eine Schüssel Wasser und uns leckeres Essen ohne Glutamatzusatz. Ein zahmes Eichkätzchen rast über den Restaurantboden und klettert dem freundlichen Mann auf die Schulter. Er streichelt den Waldbewohner während ein Affe aus dem Gebälk des Restaurants zu uns heruntermeckert. Dann springt das Äffchen mit akrobatischer Geschicklichkeit zu den Gästen herunter, foppt Ajaci mit einigen Grimassen und rast, noch bevor unser Hund eine Chance hat die Verfolgung aufzunehmen, an einen Stützalken nach oben. „Lass ihn in Ruhe“, schimpfe ich und klicke unseren Hund sicherheitshalber an die Leine. Während wir unser Mittagessen genießen werden wir von drei friedlichen, gut erzognen Schäferhunden beobachtet. „Haaauuuuhhhh“, heult Ajaci, weil er am liebsten mit ihnen spielen möchte. Wir setzen unsere Radhelme auf, ziehen die Radhandschuhe an und verabschieden uns von dem außergewöhnlichen Gastwirt. Mit seinem Eichhörnchen auf der Schulter winkt er uns freundlich lachend hinterher.

Unsere Scheinwerfer brechen die Dunkelheit mit ihrem grellen Lichtkegel. Ein Toyota hält vor uns an. „Wo kommt ihr denn her?“, fragt der Fahrer im australischen Slang. Wir erzählen kurz unsere Geschichte. „Du musst der Inhaber von Farmstay oder vom Lake House Hotel sein, sage ich, da wir davon gelesen haben, dass diese beiden Hotels in australischer Hand sind. „Ich heiße Ben und mir gehört das Farmstay“, stellt er sich mir mit kräftigen Händedruck vor. „Ist ja irre dich hier mitten in der Finsternis anzutreffen. Wir wären eigentlich für ein paar Tage zu dir gekommen aber deine Zimmer sind für uns ein wenig zu teuer“, sage ich und stelle uns ebenfalls vor. „Was habt ihr denn gestern Nacht bezahlt?“, möchte er wissen. „300.000 Dong (13,- €)“. Kommentarlos greift er zu seinem Smartphone. „Haben wir für heute Nacht noch ein Zimmer frei?“, fragt er. „Ja?… Okay, dann haltet bitte den Familienraum frei“, hören wir. „Wenn ihr wollt könnt ihr bei uns gerne für den Sonderpreis ein paar tage chillen. „Abgemacht“, antworten wir begeistert und folgen Ben über kleine Pfade zu seinem Hotel.

Dort angekommen stellen wir unsere Räder ab und tragen unsere Ausrüstung in den ungemütlichen Familienraum, der normalerweise 1,9 Millionen Dong kostet (80,- €). Das angenehme Ambiente im Farmstay haut uns um. Eine dreiköpfige Liveband spielt Musik. Im Restaurant wärmt bei 17 Grad Außentemperatur ein offener Kamin die Traveller aus aller Welt. Es gibt leckere Salate, Pizza mit echtem Käse, vietnamesische und westliches Küche. Nach vielen Monaten asiatischer Kost haben wir das Gefühl im Schlaraffenland gelandet zu sein. Bevor wir nach 124 Radkilometer zu Bett gehen, sehen wir uns noch einen Film an, der über Beamer auf eine Leinwand übertragen wird. „Unglaublich was die Welt bietet“, sage ich, als wir müde aber zufrieden ins Bett fallen…

Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.

Die Live-Berichterstattung wird unterstützt durch die Firmen Gesat GmbH: www.gesat.com und roda computer GmbH http://roda-computer.com/ Das Sattelitentelefon Explorer 300 von Gesat und das rugged Notebook Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung. Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung.

 

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