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Pakistan 1993

Mit dem Tod im Nacken durch das wilde Pakistan

(Auszug aus dem Tagebuch)

„Aaaahhh…“, markerschütternd klingt mein Schrei durch die weite Ebene des Industals. Nur einen Augenblick lang war ich unachtsam und schon hat der Kamelbulle zugebissen. Verzweifelt zieht Tanja mit beiden Händen an Cockies Unterlippe, während ich mit meiner Rechten, brüllend vor Schmerz, Cockies Oberlippe hochzureißen versuche, um meine linke Hand aus seinem Maul zu befreien. Als sich der Kamelbulle aufbäumt, als wolle er mir die Hand abreißen, schnappt er noch einmal nach. Dies ist der Augenblick, in dem ich meine bereits taube Hand aus seinem Maul zerren kann. Nur von weitem höre ich die “tröstenden” Worte meiner Lebensgefährtin: „Deine Hand ist ja noch dran, Denis!“

Es war eine der schlimmsten Situationen, die ich jemals auf Reisen erfahren hatte. Noch heute stehen mir die Haare zu Berge, wenn ich an dieses Erlebnis zurückdenke. Es war eine unvergessliche Expedition durch ein Land, in dem Gastfreundschaft einerseits und Blutrache andererseits den Alltag bestimmen. 1.500 km folgten wir den Windungen des Indusflusses durch eine Welt, die ich bis dahin nur in „Tausend und eine Nacht“ für möglich gehalten hätte. Beim Überqueren des Kohat Passes hat man auf uns geschossen, wir waren Gäste der Mudschaheddin, die in Afghanistan als Freiheitskämpfer in den Krieg zogen und schossen – ganz zur Freude unserer Gastgeber – mit Flugabwehrkanonen durch die Gegend. Wir lebten bei den Syeds, deren Stammbaum direkt zu Mohammed dem Propheten zurückführt, waren Gäste einer Hochzeit und pflegten wochenlang Kamelwunden in Peshawar, dem größten Kamelmarkt Pakistans .


Pakistan 1991-1992/1993

Auf den Rücken ihrer Kamele durchritten Tanja und Denis Katzer als erste Europäer das wilde Pakistan. Ein Land, in dem Gastfreundschaft und Blutrache den Alltag bestimmen. Zurückgelegte Strecke 1.500 Kilometer.

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