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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 1

Kleinere Wehwehchen

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    Tag: 13

    Sonnenaufgang:
    06:59

    Sonnenuntergang:
    17:20

    Luftlinie:
    12

    Tageskilometer:
    15

Frenches-Camp — 24.05.2000

Der heutige Tag beginnt nicht so euphorisch. Wir alle leiden unter den verschiedensten Schmerzen. Jo und Tanja haben sich kräftige Blasen gelaufen. Uns schmerzen die Schienbeine und nahezu jeder Muskel am Körper. Meine Schultern haben sich durch das ewige tragen der Kameras verspannt, mein unterer Rücken sendet massive Alarmsignale und ich habe mir aus irgend welchen Gründen den ersten Wolf meines Lebens gelaufen. Trotzdem wollen wir weiter.

Nach dem Frühstück behandle ich Jo’s Blasen an beiden Fußballen. Sie sehen nicht gut aus. Um ihr den Schmerz ein wenig zu nehmen steche ich sie mit einer steril verpackten Nadel auf, desinfiziere sie und klebe sie mit einem Klebeband ab. Tanja behandelt ihre Blasen selbst und nachdem wir unsere Wehwehchen verarztet haben brechen wir um 12 Uhr auf. Es kostet uns bald vierzig Minuten eine geeignete Furt durch den Fluss zu finden. Wir atmen auf als die Karawane dann ohne Schwierigkeiten das Wasser durchschreitet. Auf der anderen Seite folgen wir jetzt der Eisenbahnlinie in Richtung Goomalling. Es ist eine Nebenstrecke weswegen wir hoffen wenig Begegnungen mit Zügen zu haben. Tatsächlich sind wir die nächsten 4 ½ Stunden ungestört.

Ab 15 Uhr halte ich Ausschau nach einem Lagerplatz doch ist der Weg links und rechts von Zäunen begrenzt. Es geht an riesigen Schafsfarmen vorbei und hätte ich nicht solche Kreuzschmerzen wäre es ein wunderschöner Tag. Ich mache mir jetzt langsam Gedanken wo wir hier unser Lager aufschlagen sollen. Neben den Schienen ist es unmöglich. Erstens gibt es da nicht genügend zu fressen für unsere Kamele und zweitens wäre nicht einmal genügend Platz um unser Lager aufschlagen zu können. Eine halbe Stunde später erreichen wir in der Nähe des Dorfes Frenches einen größere Fläche die wie ein Parkplatz aussieht auf dem ein Auto steht. Eine Frau mit Kindern beobachtet uns offensichtlich mit großem Interesse. “Ist dieser Platz auch von einem Zaun begrenzt?” frage ich sie erschöpft. “Ja, hinter den Bäumen da geht er weiter.” antwortet sie freundlich. Ich erfahre, dass sie hier schon seit geraumer Zeit auf uns wartet. Eine Freundin von ihr hat uns an der Eisenbahnlinie entlanglaufen sehen und sie darüber informiert. Sie wollte ihren Kindern die Chance geben unsere Kamele zu sehen und ist hier raus gefahren. Nach einem kurzen Plausch bietet sie uns an in die nahe Einzäunung zu gehen wo wir unser Lager aufschlagen können. “Das Gelände gehört Freunden von uns, die haben bestimmt nichts dagegen. Gleich dort ist ein Tor. Es ist nicht abgesperrt.” sagt sie überaus freundlich. Kurz danach befinden wir uns auf einer perfekten, paradiesisch schönen Lichtung. Sie wird auf der einen Seite von einem bezaubernden Wald, durch den sich ein lieblicher Flusslauf schlängelt, begrenzt. Zufrieden schlage ich die Zelte auf während Jo und Tanja wie auch in den letzten zwei Wochen die Kamele zum fressen bringen.

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