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Rumänien/Bukarest

Geschenke für die Armen

N 44'26'48.2'' E 026°03'41.6''

Nach einem Frühstück aus der Dose: Weißbrot, in Plastik eingepacktes Schokohörnchen, Marmelade, Käse und Dergleichen, gewöhnen wir uns schnell an die Kost eines Großstadthotels. Natürlich hätten wir gern frisches Obst und Joghurt aber zuversichtlich wie wir im Augenblick gestimmt sind werden wir bald wieder echte Nahrung zu uns nehmen können. Am Mittag verlassen wir das Orchidea, um durch Bukarest zu schlendern. Wir sind auf der Suche nach Armen Menschen, nach Menschen die Kleidung dringend benötigen. Nachdem wir während unseres letzten Aufenthaltes in Bukarest auch mit der Armut der Straßenkinder und Bettler konfrontiert wurden, haben wir uns diesmal vorgenommen nicht mit leeren Händen dazustehen. Tanja hat in Deutschland einen Koffer mit getragener Kleidung voll gepackt die wir nicht mehr nutzen.

Schon wenige hundert Meter hinter unserem Hotel werden wir fündig. Wir treffen auf Jugendliche die unter einer Brücke sitzen und Leim schnüffeln. Auf diese Weise betäuben sie sich, um ihrer harten Realität der Obdachlosigkeit für Augenblicke zu entfliehen. Wir gehen zum Zaun und winken die jungen Männer zu uns. Schüchtern, was wohl die Touristen von ihnen wollen könnten, laufen sie auf uns zu. Tanja reicht ihnen Socken und etwas zum Essen. Freudig nehmen sie die bescheidenen Gaben und bedanken sich. Wir ziehen weiter und finden vor einem Supermarkt eine Frau mit ihren zwei Kindern sitzen. Auch sie ist dankbar. “Ist ein schönes Gefühl den Menschen etwas geben zu dürfen”, meint Tanja und strahlt übers gesamte Gesicht. Mit ihrer liebenswerten sozialen Art ist sie ohne Zweifel in ihrem Element. Am liebsten würde sie tagelang durch Bukarest ziehen, um den Armen zu helfen. Sie liebt es manchmal mehr als Sehenswürdigkeiten aufzusuchen. In einem Park treffen wir auf eine alte heruntergekommene Frau. Als Tanja auf sie zugeht reagiert diese schüchtern und beschämt. Aus der Ferne können wir beobachten wie die Bettlerin dann umgehend die Socken über ihre nackten Füße zieht. So laufen wir etwa 6 Kilometer durch die Stadt bis wir unseren Hunger in einem Restaurant befriedigen dürfen. Wir sprechen über unsere geplante Reise. Über die Armen in Rumänien und über das Schicksal. Warum es manchen Menschen so wohl gesonnen ist und warum es vielen Menschen, dass letzte Hemd raubt. Wir wollen uns aber nicht über das Schicksal, die Traurigkeit und das Unglück beschweren. Wir wollen mit unserem Glück, in einem westeuropäischem Land geboren zu sein, etwas aus unserem Leben machen. Wir wollen zufrieden sein und aus unserer subjektiven Sicht über Menschen erzählen die unseren Pfad des Lebens kreuzen. Ohne Zweifel ist bei einer offenen Sichtweise das Leben hoch interessant und in vielen Bereichen eine der fantastischsten Tatsachen die uns Menschen widerfahren kann.

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