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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 3

Festessen für Mensch und Tier

N 22°48’30.2“ E 147°39’08.3“
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    Tag: 228 Etappe Drei / Expeditionstage gesamt 619

    Sonnenaufgang:
    05:25

    Sonnenuntergang:
    18:56

    Gesamtkilometer:
    6402 km

    Temperatur - Tag (Maximum):
    36° Grad, Sonne ca. 56°

    Temperatur - Nacht:
    19° Grad

    Breitengrad:
    22°48’30.2“

    Längengrad:
    147°39’08.3“

Clermont-Camp — 30.12.2002

Heute ist es wieder soweit. Wir haben die Routenplanung der nächsten 400 Kilometer ausgearbeitet, Interviewtermine arrangiert und die Webseite mit neuen Geschichten gefüttert. Gut erholt, voller Energie und erwartungsvoll, welche Abenteuer, Herausforderungen und Begegnungen uns die kommende Woche bringen wird, fahren wir unsere Ausrüstung ins Kamelgehege. Obwohl wir erst morgen aufbrechen, wollen wir heute Nacht schon bei unseren Jungs schlafen. Auf diese Weise können wir wie gewohnt um 3:00 Uhr früh aufstehen, um alles zusammenzupacken und die Kamele zu beladen.

Wir sind gerade soweit die gesamte Ausrüstung neben den Sätteln zu verteilen, als Denise, die Frau des Sergeant von Clermont, auftaucht. „Marg, die Managerin des Supermarktes, hat mir ein paar Leckerbissen für eure Jungs mitgegeben. Sie dachte, dass sich die Kamele vor den kommenden Lauftagen darüber freuen werden,“ sagt sie freudig und deutet auf den Kofferraum ihres Autos. Verwundert sehen wir auf drei großen Kisten. Salatköpfe, Orangen, Bananen, Äpfel, Tomaten, Wassermelonen, Broccoli, Kohl, Karotten, Ananas und anderes Obst und Gemüse versprechen ein gewaltiges Festmahl. „Der Supermarkt bekommt morgen eine frische Obst und Gemüselieferung. Sie können dieses Grünzeug nicht mehr verkaufen. Es ist kurz vorm umkippen,“ erklärt Denise. „Ich denke wir sollten mit der Fütterung auf die Anderen warten. Sie werden viel Spaß dabei haben,“ sagt Tanja. „Ist eine gute Idee,“ antwortet Denise.

Es dauert nicht lange bis Zoe, John, Marg, Peter, Betty, Ray, Tochter Ross, Enkelkind Kalita, ihre Oma und deren Schwerster kommen, um uns zu verabschieden. Jeder bringt ein köstliches Mahl mit, welche in kurzer Zeit auf der Ladefläche einer Ute und auf ein paar Tischen aufgetafelt werden. Bevor wir uns über das Festessen hermachen rufen wir die Kamele. „Tuckertime! Tuckertiiiime!“ (Futterzeit) hallt unser Lockruf über das Gelände. Es dauert nicht lange bis Sebastian, gefolgt von dem immer hungrigen Istan, durch die Büsche brechen, um zum Camp zu laufen. Auch die anderen Vier folgen in lockeren Abständen. Sie wissen mittlerweile, dass der Futterruf mit einem freudigen Ereignis zusammenhängt und beeilen sich nichts zu verpassen. Als sie dann alle zusammen neben uns stehen und ihre Augen neugierig und erwartungsvoll herumkreisen lassen, huschen wir sie wie die Schulkinder nebeneinander nieder. Dann packen wir die schweren Obst und Gemüsekisten aus und jeder unserer Besucher darf nach Belieben die Tiere füttern. Die Freude und das Gelächter ist groß. „Schau mal, Istan haut sich die Wassermelonen wie ein Müllschlucker hinunter…! Ach ist das lustig. Schwingen Hardies große Lippen immer so hin und her…? Edgar ist aber wählerisch. Er mag am liebsten Karotten…! Ha, ha, ha, Jasper hat den riesigen Kohlkopf wieder ausgespuckt…! Na Sebastian ist ja ein schlimmer Nimmersatt. Er klaut den Anderen das Fressen glatt aus dem Maul…! Kein Wunder das Jafar so einen gewaltigen Kugelbauch besitzt. Er kann ja fressen wie ein Monster,“ rufen die fröhlichen Stimmen durcheinander.

Nachdem unsere nimmersatten Mates sich mit ca. 50 Kilogramm Obst und Gemüse den Bauch bis zum Rand vollgeschlagen haben erheben sie sich schwerfällig und trotten davon. Jetzt ist die Zeit der Menschen gekommen. Wir setzten uns in einen großen Kreis in die Campstühle und genießen die köstlichen Speisen. Wir unterhalten uns über unsere Expedition, über das gelungene Weihnachtsfest und der vor uns liegenden Route. Damit wir noch genügend Schlaf bekommen verlassen uns dann die Gäste um 21:00 Uhr. Noch mal verabschieden wir uns von jedem, umarmen uns und wünschen uns gegenseitig viel Glück.

Plötzlich herrscht wieder Ruhe. Wir legen uns auf die Campbetten, betrachten das glitzernde Himmelszelt und schlafen mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

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