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AUFGELADEN zu den Polarlichtern im hohen Norden - 2020

Es kann lebensrettend sein jedem Geräusch nachzugehen

N 69°05’02.1’’ E 017°10’14.5’’
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    Datum:
    17.10.2020

    Tag: 076

    Land:
    Norwegen

    Ort:
    Senja

    Tageskilometer:
    220 km

    Gesamtkilometer:
    7347 km

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt

    Brückenüberquerungen:
    16

    Sonnenaufgang:
    07:45 Uhr

    Sonnenuntergang:
    17:14

    Temperatur Tag max:

    Temperatur Nacht min:
    -4°

    Aufbruchszeit:
    10:00 Uhr

    Ankunftszeit:
    17:15 Uhr

     

 

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

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Es ist 7:30 Uhr am Morgen. Ich schlage meine müden Augen auf und blicke durch das Fenster am Fußende in die blaudunkle Nacht. Schon vor einer ½ Stunde habe ich alle 10 Minuten auf die Snooze-Taste meines Armcomputers gedrückt, um noch ein wenig weiter zu schlummern. Halbwach liege ich nun da und lausche auf ein eigenartiges Rauschen, welches ich bisher in der Terra Love noch nie gehört habe. Wenn ich an einem fremden Ort ein neues Geräusch wahrnehme, bin ich hellhörig. Meine Erfahrung aus vergangenen Expeditionsreisen haben mich gelehrt, dass es durchaus lebensrettend sein kann, jedem Geräusch nachzugehen. „Hörst du das?“, frage ich Tanja. „Meinst du das leichte Rauschen?“, flüstert sie. „Ja“, antworte ich, werfe meine Beine über den Rand des Bettes, klettere nach unten und schaue durch das große Dachfenster der Kabine. „Es schneit. Das Rauschen kommt vom fallenden Schnee.“ „Ich hoffe, wir brauchen jetzt nicht doch noch Schneeketten“, überlegt Tanja. „Wenn die Straßen wirklich einschneien sollten und der Räumdienst länger benötigt, sie wieder freizuräumen, warten wir einfach. Wir können mit unserer Terra viele Situationen einfach aussitzen. Das ist unter anderem das Tolle an einem gut ausgerüsteten Expeditionsmobil“, beruhige ich sie.

Gestern schneite es nur auf den Höhenzügen. Im Tiefland hingegen vertrieb der ungemütliche Dauerregen die weiße Pracht. Heute hat Frau Holle ihr Federbett auch über den Lyngenfjord ausgeschüttelt, sodass sich das Landschaftsbild total geändert hat. Wir kutschieren über leicht verschneite Pässe. Der Streudienst hat Salz ausgebracht. Wegen der Straßenglätte fahren wir langsam und bedacht. Bei diesem Wetter müssen wir das Fahrverhalten unserer 6,1 Tonnen schweren Terra Love erst mal kennenlernen. Vor allem auch, wie sich unsere neuen Reifen (Crossleader Wildtiger T01) bei Eis und Schnee verhalten. Auf einer weiteren Passhöhe halten wir an, um Ajaci die Möglichkeit zu geben, sich entleeren zu können. Die verschneiten Holzhütten, in denen im Sommer Souvenirs an die Vorbeikommenden verkauft werden, sind geschlossen. Drei Tipigestelle zeugen davon, dass dieser Platz von den Samen betrieben wird. Auch reckt ein Wegweiserbaum, an dem zahlreiche Tafeln mit Städtenamen und Entfernungen angebracht sind, seine Krone in den grauen Himmel. Tanja und Ajaci posieren für ein Foto davor. Berlin 2590 km, London 3407 km, Rom 4052 km, Damaskus 5258 km sind nur einige davon…

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