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Moldawien/Olanesti

Es gibt keinen Tod

N 46°29'17,6'' E 029°52'22.1''

Um meine Muskeln nicht völlig erschlaffen zu lassen, begebe ich mich jeden Tag auf einen größeren Spaziergang durch die Klosteranlage und deren Ländereien. Erst wünsche ich den Schweinen einen guten Tag und reiche ihnen ein paar Melonenschalen. Dann besuche ich die Rinder im nahen Wald. Der Regen der vergangenen Tage hat frisches Gras wachsen lassen, woran sich die Kühe und Bullen jetzt laben. Ich winke der Nonne zu, die an einem Baum gelehnt sitzt und auf den wertvollen Besitz des Klosters ein wachsames Auge wirft. Als sie mich entdeckt, hebt auch sie ihre Hand zum Gruß und lacht mir freundlich zu. In Gedanken versunken schreite ich in die Talsenke zu den kleinen Seen hinunter. Der Aufenthalt hier im Kloster, die Liturgien, von denen wir einige besucht haben, die vielen Gespräche mit Vater Andrew und Schwester Domnina, dem Lesen des Buches “Die Welle ist das Meer” des bekannten spirituellen Lehrers und Zen-Meister Williges Jäger und der vielen Zeit des Denkens haben die Frage über uns Menschen, dem Warum, Woher, Wohin und unseren Aufgaben in mir erneut entfacht.

Ein paar Angler nutzen den sonnigen Tag. Sie haben ihre Ruten ausgelegt und warten darauf, dass einer der Fische den Köder frisst. Mich nicht rührend beobachte ich die friedliche Szene. Dann entdecke ich eine alte heruntergekommene Hütte, die ich bisher nicht wahrgenommen hatte. Da ich schon seit zwei Stunden durch die Gegend schweife, beschließe ich mich dort für ein paar Augenblicke auszuruhen. Müde setze ich mich in den Schatten einer Eiche auf eine Betonstufe vor der heruntergekommenen Unterkunft. Mein Blick fällt auf die alten, völlig zerrissenen Schlappen neben mir, die der Bewohner dieser Behausung offensichtlich noch nutzt. Ich hebe meinen Kopf und beobachte den See, der sich etwa 50 Meter von mir entfernt in das liebliche Tal gebettet hat. Ein paar Schwalben fliegen im Tiefflug über das Wasser, um Insekten zu fangen. Ich versuche meine Gedanken fließen zu lassen und an nichts Konkretes zu denken. Schon lange übe ich mich in der Meditation und noch immer habe ich Schwierigkeiten, einen leeren Kopf zu bekommen. Ein Windhauch lässt die Blätter über mir rascheln. Die Route des Anglers surrt, als er sie erneut auswirft. Das Gebell aus dem Kloster dringt an meine Ohren. “Ist es Anatolis Hund?”, frage ich mich. Dann schweifen meine Gedanken an die Moldawische- Ukrainische Grenze. Ob die Zöllner uns auch dort Schwierigkeiten bereiten werden? Mein Gott, eigentlich will ich an nichts denken und trotzdem huscht es kreuz und quer durch mein Gehirn. Gedanken, Gedanken, Gedanken. Was sind Gedanken? Wer steuert sie? Warum ist es so schwer, sie abzuschalten? Wer ist eigentlich der Herr meines Körpers? Was ist mein Körper? Woraus besteht er wirklich? Mit Sicherheit zum großen Teil aus Wasser, dann Fleisch, Knochen usw. Also Materie. Zumindest sagt man das so. Was ist Materie und warum sind wir hier auf Erden? Und was ist unsere Aufgabe? Ist das Reisen wirklich meine Mission? Woher kommt dieser innere Wunsch? Warum ist dieser Wunsch so stark? Ob es doch eine Reinkarnation gibt? Das Leben nach dem Tod. Ob mein Wunsch aus einem anderen Leben herrührt? Ein Energiestrom, der mir bei dieser Wiedergeburt in diesem Körper aus einem anderen Leben mitgegeben wurde? Wer sagt das? Ich selbst? Und was ist das Ich? Das Ego? Oh weh, jetzt läuft meine Zentrale langsam auf Hochtouren, ohne dass ich es wollte. Na ja, ist auch egal. Dann meditiere ich eben nicht. Gehe meinen Gedanken hinterher. Den Energieströmen, die von irgendwoher kommen und irgendwohin gehen. Die so schwer zu steuern und zu beeinflussen sind. Und doch ist es machbar, lese und höre ich immer wieder. Nun, was sind Gedanken? Energieströme? Bestimmt sind es Energieströme. Man kann sie ja auch messen. Sie jagen in unserem Gehirn herum, verknüpfen Leitungen, durchschreiten irgendwelche Nervenbahnen und Nervenkreuzungen und sind für unsere Handlungen verantwortlich.

Was ist, wenn dabei ein Fehler passiert? Nennt man das verrückt? Und was ist verrückt? Ist doch wohl eine Betrachtungsweisen der Normalen. Aber wer ist normal und wer abnormal? Wer bestimmt das? Bewegen wir uns in den Direktiven unserer Gesellschaft, hält man uns für normal. Aber bewegen wir uns außerhalb dieser Normen, hält man den Einen oder Anderen schon für abnormal. Bin ich abnormal, weil ich ein großes Bedürfnis habe, die Welt zu erforschen? Manche unserer Gesprächspartner haben Tanja und mich für verrückt gehalten. Verrückt weil wir meist auf Reisen sind. Mancher Freund hat gesagt, ich sollte langsam zur Ruhe kommen. “Du bist doch langsam zu alt fürs Reisen. Was ist, wenn dir etwas geschieht? Was machst du dann?”, fragen sie mich immer wieder. Was ist zu alt? Und warum werden mir diese Fragen gestellt? Muss man jung sein, um zu reisen? Was mache ich, wenn etwas geschieht? Was macht derjenige, der zuhause lebt ,wenn ihm etwas zustößt? Ist doch eigentlich egal, wo es passiert. Wenn man Pech hat, stirbt man auch in Deutschland. Die meisten Deutschen sterben in Deutschland, ob sie wollen oder nicht. Man braucht nicht zu reisen, um vom Auto angefahren oder überfahren zu werden. Wie es meinem guten Freund Andreas widerfahren ist. Er war fünf Jahre jünger als ich und ist vor einem Jahr mit seinem Auto während einer Geschäftsreise verunglückt. Mitten in Deutschland. Und meine Bandscheibe hat es in Rumänien herausgepfiffen. Was wäre gewesen, wenn man mich in Deutschland und nicht in Rumänien operiert hätte? Ja, das ist die Frage. Die Ärzte in Rumänien haben es perfekt gemacht. Also war es vielleicht sogar gut, nicht in Deutschland gewesen zu sein. Wer will das wissen? Was ist schon sicher? Das Leben an sich ist unsicher. Immer kann etwas geschehen. Überall. Vielleicht gibt es ja doch eine Bestimmung? Und die Frage bleibt offen ob es Andreas auf der anderen Seite des Lebens nicht besser geht? Das Platschen eines aus dem Wasser springenden Fisches reißt mich aus meinen Gedankenfluss. Ich sehe auf das Wasser und beobachte die kreisrunden Wellen, die der Fisch auf der Seeoberfläche zurück gelassen hat. Die Wellen werden kleiner und kleiner, bis ich sie nicht mehr erkennen kann. Hätte ich ein Teleskop, könnte ich die für mein Auge nicht mehr sichtbaren Wellen noch sehen. Und was ist ,wenn es die Technik eines Teleskops nicht mehr schafft, die Welle sichtbar zu machen? Ist sie dann nicht mehr vorhanden? Blödsinn, man bräuchte ein größeres Teleskop. Und wenn das nicht ausreicht, ein noch leistungsstärkeres. Bis unsere menschliche Technik versagt. Aber die Welle wird bleiben, da bin ich mir sicher. “Hej! Hej! Was für ein Gedanke”, sage ich leise und spinne ihn weiter. Das würde bedeuten, dass die Welle eine vom springenden Fisch verursachte Energie ist. Wissenschaftlich gesehen vergeht Energie nie. Sie wandelt sich nur. Geht in eine andere nicht sichtbare Energieform über. Wie zum Beispiel beim Verbrennen von Holz. Die Wärme, die dabei entsteht, entweicht in die Atmosphäre. Was geschieht dann mit ihr? Wohin flieht sie? Wie lang ist sie messbar? “Mann, was für ein Gedanke.”

Mein Gehirn läuft auf Hochtouren. Ich habe meine Außenwelt völlig vergessen. Bin fasziniert, wohin mich meine Gehirnströme lenken. Ohne Zweifel gibt es eine Verbindung zwischen der Welle, die der Fisch hier gerade hinterlassen hat, und dem Verbrennen von Holz. Wo ist die Verbindung zu mir? Zu den Menschen? Es ist doch alles miteinander verbunden, erfuhr ich in der Wüste Australiens. Das hat mich Mutter Erde gelehrt. Nur ist diese Aussage alleine unbefriedigend. Wenn die Welle und das verbrennende Holz eine Verbindung aufweisen, indem sie ihre Energieform wechseln, und diese so klein wird, dass wir sie als Mensch nicht mehr sehen oder spüren können, was ist dann, wenn der Mensch stirbt? Was geschieht, wenn er seinen letzten Atemzug aushaucht und der Körper erkaltet? Gibt es auch hier eine Verbindung zu der Welle im See, die der Fisch hinterlassen hat und dem verbrennenden Holz? “Mann was für ein Gedanke?”, wispere ich noch einmal aufgeregt. Wohin geht die Energie des Körpers? Seine Wärme? Und was ist mit der Seele des Körpers? Mit dem Geist? Wohin geht das alles? Tatsache ist, dass der Körper erstmal zerfällt und immer kleiner wird, bis er sich mit der Erde verbindet. Also wird er ein Teil von Mutter Erde. Sieht genauso aus, riecht genauso. Die Erde zerfällt auch in weitere Bestandteile, in Staub, bis man ihn nicht mehr sieht. Und was ist dann? Was geschieht mit der immer kleiner werdenden Materie? Und wohin ist die Seele des Menschen geflüchtet? Die Energie, die den Körper in Gang gehalten hat? Der Fisch, das Feuer, der Mensch. Ohne Zweifel geht alles ,was wir sind und was es gibt auf Erden, ins Universum, in den Kosmos. Es vereint sich mit “Allem was ist”. Und, “Alles was ist”, ist eine Bezeichnung für Gott, Allah oder Brahman usw. Das bedeutet wiederum, dass wir mit “Allem was ist” verbunden sind. Auch mit der Mutter Erde. Zu Lebzeiten und danach auch. Jetzt laufen meine Gehirnwindungen heiß, so heiß, dass ich glaube, der eine oder andere Knotenpunkt überlastet sich.

Ich denke an das Buch von Willigis Jäger. Er schreibt: Die Quantenmechanik ist zu der bahnbrechenden Einsicht gelangt, dass es keine Materie gibt. Je weiter die Suche nach den Grundsteinen der Materie vordringt, desto mehr erkennen wir, dass Materie nichts anderes ist als Energie, über deren Herkunft wir nichts weiter zu sagen vermögen. So stellte Max Planck bereits in seinem 1944 gehaltenen Vortrag über “Das Wesen der Materie” fest: “Als Physiker sage ich ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie entsteht und besteht nur durch die eigene Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält”. Und er fügte hinzu: “Wir müssen hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie! Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, wahre Wirkliche, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich allein ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen gehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.”

“Mann, was für eine Aussage!” Und das von solch einem berühmten Wissenschaftler. Wenn das so ist, zerfällt unser Körper nach seinem Tod in seine Einzelteile, um sich danach so zu verkleinern, bis er sich irgendwann in Energie auflöst. “Und was sagt mir das?”, flüstere ich etwas verwirrt. Ich denke und denke. Denke über den Tod nach und was danach mit uns geschieht. Mein Gehirn ist plötzlich leer. Es scheint sich auf einen einzigen Gedanken zu konzentrieren. Reglos sitze ich da und starre auf den See. “Was geschieht nach dem Tod? Sind wir dann überhaupt tot? Gibt es eigentlich einen Tod?” Plötzlich durchzuckt mich ein gleißender Strahl. Eine meiner Gehirnwindungen hat anscheinend eine neue Verbindung gefunden. Es blitzt nur kurz auf und ich verspüre eine enorme Erleichterung. Eine gewaltige und doch so simple Erkenntnis. So simpel, dass ich darüber lachen könnte. Mir wird warm und kalt zur gleichen Zeit. Meine Glückshormone scheinen zu jubilieren. Sie tanzen und vereinen sich zu einem massiven Reigen. Ich würde am liebsten aufspringen und schreiend zum See laufen und dann hineinzuspringen. Nicht um mich zu ersäufen, sondern um diesem Gefühl Luft zu machen. Doch mein Körper rührt sich nicht vom Fleck. Er bekommt von meiner Zentrale keine Befehle. Nach außen hin sitze ich weiterhin wie erstarrt da und habe Schwierigkeiten, diese Erkenntnis zu verarbeiten. Aber es liegt auf der Hand. Es ist mir völlig klar. Glasklar. Trotzdem fällt es mir schwer, diese Erkenntnis in simple Worte zu formulieren. Es ist einfach nur ein ungeheures Gefühl. Ein Gefühl, dass mein komplettes Denken der letzten Jahrzehnte revolutioniert und auf den Kopf stellt. Ohne Zweifel, zu mindest für mich. “ES GIBT GAR KEINEN TOD!!!”

Plötzlich beginnen im See einige Frösche laut zu quaken. Ich blicke verwundert auf die Wasserfläche. Das Quaken wird immer lauter und lauter. Es breitet sich am gegenüberliegenden Ufer wie ein Lauffeuer aus, bis es sich zu einem geradezu ungeheuren Konzert steigert. Ob das etwas mit meiner Erkenntnis über den Tod zu tun hat? Blödsinn. Das muss Zufall sein. Die Frösche beginnen wahrscheinlich jeden Tag um diese Zeit ihr ohrenbetäubendes Konzert. Aber gibt es den Zufall überhaupt? Egal. Innerlich aufgewühlt über meine unglaubliche Erkenntnis wiederhole ich, was mir soeben durch den Kopf gegangen ist. “ES GIBT KEINEN TOD!” Erschrocken über diese ungeheuerliche Aussage und ihrer Klarheit springe ich jetzt auf. Ich blicke mich um, ob mich jemand sieht. Keiner da. Plötzlich stoppt das Quaken. Als hätte jemand ein Kommando gegeben, sind die Frösche verstummt. Seltsam. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Ob sie gleich wieder beginnen, ihren Senf zu meinen Gedanken zu geben? Etwas verwirrt setze ich mich wieder und lasse meine Augen zum anderen Ufer gleiten. Wieder verfalle ich in eine kurze Starrheit. “ES GIBT KEINEN TOD!”, wiederhole ich mich laut. Wenn es keine Materie gibt, kann es auch keinen Tod geben. Da ist die Verbindung mit der Welle, die der Fisch hinterlassen hat, und mit dem Holz, welches verbrennt. Es hängt eindeutig alles zusammen und letztendlich verschmelzen wir und alle unsere Handlungen zu einer umfassenden Energie. Ja, wir sind die Energie. Ein wichtiger Teil davon. Das bedeutet für mich auch ganz klar, dass wir Menschen auch zu Lebzeiten aus dieser Energie bestehen, die mit allem verbunden ist. Mit den Tieren, den Bäumen, dem See, dem Wasser, den Fischen, sogar mit den Steinen, dem Staub der Erde. Alles eins. Im Grunde ist alles eins und gehört zusammen. Wenn wir jemanden etwas antun, tun wir es uns selbst an. Ganz klar. Energie ist von nichts trennbar. “Mein Gott, welch eine Erkenntnis.”

Willigis Jäger mit seinem Buch, Vater Andrew mit seinen Gesprächen, die Nonnen mit ihrer umfassenden Liebe, das viele Denken und die Ruhe dieses göttlichen Ortes haben mir zu dieser Erfahrung verholfen. Was für ein Moment. Ich würde ihm am liebsten die Füße küssen. Also macht doch alles einen Sinn im Leben. Vor allem verstehe ich, dass unsere Aufgabe darin liegt, das Leben zu leben. Dass das Leben ein Geschenk ist. Ein unschätzbar wertvolles Geschenk. Ein Geschenk, was man unter keinen Umständen fortwerfen darf. Wer weiß, was die in meiner Menschenform befindliche Energie nach meinem Ableben anstellt? Ob sie sich in eine neue Form manifestieren wird? Und wovon hängt das wieder ab? “Was ist mit der Inkarnation?”, denke ich laut.

Ich stehe wieder auf und schüttle meinen Kopf. Die Frösche schweigen noch immer. Als gäbe es sie gar nicht. Seltsam. Von meiner Erkenntnis überwältigt, aber zur gleichen Zeit völlig erleichtert, laufe ich durch den Eichenwald die kleine Klosterkapelle rechts liegen lassend. Ein Blick verrät mir, dass eine Gruppe Gläubiger in dem gesegneten und heiligen Wasser badet. Ich hebe meine Hand zu einem flüchtigen Gruß und gehe in Gedanken versunken weiter. Was ist mit der Zeit? Gibt es Zeit überhaupt? Ist sie nur ein von uns Menschen gemachter Begriff? Nur ein Wort, um unserem Leben eine Ordnung, eine Struktur zu geben? Wahrscheinlich. Denn gibt es keinen Tod, gibt es auch keine Zeit. Da sehe ich einen unbedingten Zusammenhang. Alles ist unendlich. Der Kosmos breitet sich unaufhörlich aus. Wächst von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde. Ist nach unseren begrenzten wissenschaftlichen Erkenntnissen ca. sechzehn Milliarden Jahre alt. Eine ungeheure sich ausdehnende Energie, von der wir Menschen und unser winzig kleiner Planet ein Teil sind. Ein kaum messbarer, aber in der Summe von “Allem was ist” wichtiger Teil. Denn gäbe es die Einzelteilchen nicht, gäbe es kein “Alles was ist.” Und “Alles was ist” ist der sich ausdehnende Kosmos. Man könnte auch Gott, Schöpfer, Brahma oder Allah dazu sagen, um dieser sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitenden Energie einen Namen zu geben. 250 Milliarden Milchstraßen soll es bisher geben. Unsere Erde ist im Vergleich zu der ungeheuren Zahl wie ein Atom zu sehen. Ein Atom, welches wiederum ein Bestandteil des Ganzen ist. Und ist dieses Atom noch so klein, so ist es doch wichtig für den Kosmos (“Alles was ist”) und für uns Menschen, weil dieses winzige kleine Sonnensystem der Energieform Mensch den Raum zum Leben und Sterben schenkt.

Egal ob klein oder groß, denn diese Aussagen sind relativ, ist unser winziger Planet gefährdet. Durch unsere sich ständig weiter entwickelnde Lebensform und unserem Gehirn sind wir ein System im System des Kosmos. Wenn die Menschheit nicht den Entwicklungssprung und das Verständnis erreicht und aus ihrem Inneren versteht, dass wir mit “Allem was ist” verbunden sind, werden wir uns immer weiter ausgrenzen. Das würde aus meiner jetzigen Sicht bedeuten, dass wir es selbst in der Hand haben, ob es in Zukunft die Energieform Mensch noch geben wird oder ob die Form sich grundsätzlich auflöst und für immer und ewig ins Ganze, in “Alles was ist”, die kosmische Energie, übergeht. Ich fände es schade, denn der Mensch ist eine spannende, hoch interessante und einmalige Lebensform mit ungeahnten Entwicklungsmöglichkeiten. Wir haben es selbst in der Hand, unsere Form weiter zu entwickeln oder zu beenden. Wir haben es selbst in der Hand, ob wir unsere Lebensplattform, Mutter Erde, weiterhin mit den Füßen treten und täglich auf unseren eigenen Teller, von dem wir unsere Nahrung essen, urinieren.

Durch unseren Geist beeinflussen wir unsere Evolution. Sind die Schmiede der Energieform des Menschen auf diesem wunderschönen kleinen Planeten. Tanja und ich werden weiter daran arbeiten, uns Menschen und uns selbst zu erklären, dass wir mit “Allem was ist” verbunden sind. Dass ein Wandel der grundlegenden Lebensorientierung Sinn ergibt. Ein Wandel weg von der einseitigen Fixierung auf Macht , Geld, Erfolg, Prestige und Leistung. Hin zu einem ganzheitlichen Lebensstil. Hin zur Emotionalität und Liebe. Hin zum Verständnis der Verbundenheit, zu einem grundsätzlich ehrlichen Leben. Zu einem Leben der Leichtigkeit, der Freude, ohne das wir Menschen es uns gegenseitig schwer machen. Ohne das wir uns gegenseitig übervorteilen, ausnutzen und ausnehmen.

Es ist gerade zu dieser Zeit ungeheuerlich wichtig, unsere Lebensplattform “Mutter Erde” zu schützen wie unsere eigene Haut. Denn die gesamte Menschheit befindet sich offensichtlich an einem Scheidepunkt. Wir Menschen sind miteinander verbunden, ob wir wollen oder nicht. Das ist uns jetzt mehr denn je klar geworden. Eine fantastische Einsicht, die uns die Tür zu einer weiteren Welt öffnet. Ein Pfad in den “Kosmos”. Ein Pfad zu dem, was die Christenheit “Gott” nennt, zu dem der Mystiker “Erste Wirklichkeit” sagt. Der Zen wiederum spricht von “Leerheit” und der Hinduismus bezeichnet das für uns Menschen Unfassbare als “Brahman”. Für mich ist der Begriff, “Alles was ist”, verständlich.

Schwerer Abschied vom Ort der Liebe

Erneut lädt uns Vater Andrew zum Frühstücken ein. Wieder sitzen wir in seinem Raum und wieder ist der Tisch reichlich gedeckt. Einige Nonnen versammeln sich ebenfalls im Zimmer. Wir unterhalten uns angeregt. Viele Fragen werden nach wie vor gestellt. Vater Andrew muss ab und an die Räumlichkeit verlassen. Gläubige fragen immer wieder nach ihm. Er nimmt jeden einzelnen sehr ernst und schenkt den Menschen viel seiner Zeit, meist bis tief in die Nacht. Durch die vielen Unterbrechungen wird es immer später. Einige Nonnen machen Witze, ob es nun bald wieder zu regnen beginnt und wir erneut aufgehalten werden. Keiner unserer lieben Gastgeber möchte uns auch jetzt nicht, nach einem Monat Aufenthalt hier im Kloster, ziehen lassen. Wir erklären, dass wir nicht zu spät aufbrechen dürfen, da wir den Tag benötigen, um zwischendurch eine Rast einlegen zu können. Vater Andrew versteht sofort. Er ruft einen Freund an, der auf dem Weg zur Grenze eine Baufirma besitzt. “Anatoli, mein Freund wird euch aufnehmen. Ihr dürft auf seinem Firmengelände übernachten”, lächelt Vater Andrew gütig nach dem Telefonat. Wir freuen uns. Schon wieder ist für uns gesorgt.

Tanja und ich holen die Räder aus Baumeisters Anatolis Schuppen und schieben sie vor den Speisesaal. Einige Nonnen bringen uns Wein, eingelegten Schafskäse, je ein großes Glas selbst geschleuderten Honig, Auberginen, Paprikaschoten, Oliven, Tomatensoße und Knoblauchgemüse. Eine große Tüte mit Weintrauben, eine Tüte Tomaten und Gurken. Selbst ein beladener Autofahrer hätte Schwierigkeiten, all die Leckereien unterzubringen. Domnina hat schon vieles weggetan und trotzdem müssen wir die gut gemeinten Gaben um weitere dreiviertel reduzieren. “Meinst du, in deinem Anhänger ist genug Platz für die sechs Liter Klosterwein?”, fragt Tanja. “Klar, den Wein lassen wir unter keinen Umständen zurück”, antworte ich lachend. Dann kommt die Nonne Christi und möchte uns noch weitere Weintrauben in die Taschen stecken. Schwetser Dorothea überreicht Tanja ihren Gebets-Engel. Ablehnen kann sie so ein wertvolles persönliches Geschenk auf keinen Fall.

Plötzlich greifen hundert Hände zu und bringen unser gesamtes Hab und Gut zum Parkplatz vor dem Speisesaal. Dort wird es augenblicklich in Vater Andrews Transporter geladen. Eines seiner Abschiedsgeschenke ist, dass er uns über den nächsten Berg bringen wird. Es soll der letzte Berg vor der ukrainischen Grenze sein. Eigentlich wollte er uns bis zur Grenze fahren, doch konnten wir diese Variante des Angebots ablehnen. Er hat verstanden, dass wir die Strecke von Deutschland bis nach Burma aus eigener Kraft schaffen wollen. Doch den Berg auf diese Weise zu überwinden können und wollen wir nicht abschlagen. Im Gegenteil nehmen wir diese Offerte mit großer Freude an.

Kurz vor unserem endgültigen Aufbruch hält Vater Andrew eine Rede. “Wir möchten uns bei Euch bedanken. Bedanken dafür, dass ihr mit uns eure wertvolle Zeit verbracht habt. Dass ihr unserer Religion Respekt gezollt habt und euch für unseren Glauben interessiert zeigtet. Wir bedanken uns dafür, euch öfter in den Gottesdiensten und Liturgien, manchmal sogar spät in der Nacht, gesehen zu haben. Jeder Moment mit euch war für uns ein Geschenk. Ihr seid uns ans Herz gewachsen. Ein Teil vom Kloster geworden. Von Anfang an wart ihr uns nicht fremd. Uns verbindet etwas. Ihr seid für uns wie Schwester und Bruder. Wir werden euch nie mehr vergessen und hoffen, dass ihr auch uns nicht vergesst. Wir möchten uns für die vielen Geschichten von Denis bedanken, die uns den Blick in eine andere, für uns fremde Welt zeigten, und bei Dir Tanja für deine große Hilfe in der Küche und bei Marta im Gewächshaus. Wir wünschen euch Gottes Schutz und Segen. Wir werden immer für euch beten. Und bitte verzeiht, falls wir aus Unwissenheit den einen oder anderen Fehler gemacht haben.”

Tanja und ich ringen mit der Fassung. Tränen beginnen wieder zu kullern. Schwestern trocknen sich mit dem Handrücken die Augen. Dann bedanke auch ich mich mit einer Abschiedsrede bei allen Anwesenden für die grenzenlose Liebe, die wir hier erfahren durften, und verspreche, dass wir alle Schwestern und Brüder des Klosters für den Rest unseres Lebens in unseren Herzen tragen werden. Nun ist der Damm endgültig gebrochen und die Tränen fließen. Trauertränen des Abschieds und Freudentränen über eine glückliche Zukunft. Die Schwestern und Nonnen kommen der Reihe nach zu Tanja, um sie zu umarmen und zu herzen. Ich stehe daneben und kämpfe mit der Fassung. Wo habe ich so etwas schon mal erlebt? Als dann jede einzelne Nonne und Schwester zu mir kommt, und mich zum ersten Male während des gesamten Aufenthaltes, mit einem Händedruck berührt, kann ich nicht mehr und muss ebenfalls bitterlich weinen. Wie bei einem Staatsempfang drücke ich mindestens 50 Hände und bedanke mich bei all meinen neu gewonnen Schwestern und Brüdern für einen der schönsten und lehrreichsten Monate in meinem Leben.

Anatoli der Baumeister und Bruder von Vater Andrew umarmt mich innig. Er verpasste keine der vielen Geschichten, die ich abends erzählte, und suchte uns mit einigen Nonnen immer in unserem Zimmer oder im Speisesaal auf. Auch Ion, sein Helfer, drückt mich. Vater Andrew steht weinend und lachend zugleich da. Als ich ihn so sehe, krampft sich mein Herz zusammen. Kann es wirklich sein, dass ich diese Person, die die wahre Liebe darstellt, in meinem Leben vielleicht nie mehr treffe? Mein Gott, wie schmerzhaft Abschiede sein können. Aber wo ein Abschied mit Schmerz verbunden ist, gibt es Gründe. Wäre dieser Aufenthalt nicht von der größten Gastfreundschaft, von uneingeschränkter, nie einbrechender Liebe und Fürsorge geprägt gewesen, würden wir jetzt keine Träne vergießen. Als wir in Vater Andrews Auto einsteigen und davonfahren, winken uns nahezu alle Bewohner des Klosters Marta si Maria nach. Wir winken zurück und als das Auto um die im Bau befindliche große Kirche biegt, sind die Bewohner verschwunden. Domnina sitzt auf der Rückbank. Sie begleitet uns noch bis zum Berg, um für Vater Andrew und uns zu übersetzen. Plötzlich umarmt sie Tanja und wird von einem bitterlichen Weinkrampf geschüttelt. Sie ist keine Person, die schnell Kontakte mit Menschen beginnt, und liebt es eher, zurückgezogen zu leben. Durch die Übersetzungsarbeit der letzten vier Wochen wurden wir indes zu einem Teil ihres Lebens. Und jetzt ist auf einmal der Schlussstrich gezogen.

Nach ca. 20 Kilometer erreichen wir den höchsten Punkt der letzten moldawischen Erdrunzel. Vater Andrew bietet uns noch mal an, bis zur Grenze zu fahren. Obwohl die Versuchung groß ist, lehnen wir erneut ab. Dann laden wir die Räder und Ausrüstung aus. “Passt bloß auf euch auf. Das ist die Hauptstraße zur Grenze. Es gibt viele Lastwägen”, warnt Domnina. “Machen wir”, verspricht Tanja. Als wir Vater Andrew das letzte Mal umarmen, ist auch seine Beherrschung dahin. Ihm fehlen zum ersten Mal die Worte. Er winkt sprachlos mit feuchten Wangen. Wir steigen auf unsere Böcke. “Viel Glück! Vielen Dank! Und möge Gott euch schützen!”, rufen wir und treten in die Pedale. Schnell werden die zwei lieb gewonnen Menschen hinter uns kleiner. Wir heben noch ein paar Mal die Hand zum Gruß, bis auch sie hinter einer Biegung verschwinden.

Tanja und ich hängen nun jeder für sich seinen Gedanken nach. Auf der einen Seite freuen wir uns, dass unsere Reise jetzt tatsächlich weitergeht, auf der anderen Seite wären wir am liebsten für immer in dem Kloster geblieben. Doch wenn wir die Welt erforschen wollen, wenn wir Länder, und deren Bewohner kennen lernen wollen, um Brücken der Verständigung zwischen den unterschiedlichen Kulturen zu schlagen, müssen wir weiter. Dann dürfen wir uns nicht in einem Kloster verkriechen, und wenn es uns noch so gut gefällt. Wir haben einen Job. Eine Aufgabe. Und diese Aufgabe sehen wir als sehr wichtig an. Vielleicht sind wir eine Art reisende Botschafter? Auch wenn wir nur einen kleinen Teil unserer Leser davon überzeugen können, dass es auf der anderen Seite der Grenze auch liebenswerte Menschen gibt, dass sie trotz anderer Anschauungen, Religionen und Betrachtungsweisen des Lebens ein Teil von uns sind, dann haben wir schon viel erreicht. Wenn wir dann den einen der anderen Leser noch überzeugen können, dass wir Menschen nicht nur mit den Lebewesen dieser Mutter Erde verbunden sind, sondern ein Teil ihrer selbst sind, dann ist unsere Aufgabe erfüllt.

Wegen der geraden Strecke kommen wir sehr gut voran und erreichen nach 63 Kilometern den kleinen Ort Olanesti. “Dort ist die Baufirma!”, rufe ich Tanja zu, als wir an einem von einer Mauer umgrenzten Hof vorbeiradeln. Wir steigen von unseren riese und müller-Rädern und schieben sie durch ein Tor auf den Hof. Reges Treiben herrscht. Lastwägen rangieren. Kunden laden Betonsäcke, Backsteine und anderes Material in ihre Fahrzeuge. Vor einem schmalen lindgrün angestrichenen Haus bleiben wir stehen. Ein Mann tritt uns entgegen. Wir erklären, dass uns Vater Andrew geschickt hat und wir mit Anatoli dem Direktor sprechen wollen. Sofort tritt der Mann, der offensichtlich der Manager von Anatolis Firma ist, in Aktion. Die Ausrüstung unserer Räder wird von einigen Arbeitern in den ersten Stock dieses schachteldünnen Hauses getragen und unsere Bikes werden in einen Schuppen gesperrt. “Richtet euch in dem Zimmer ein. Wenn ihr fertig seid, kommt bitte ins Restaurant zum essen”, verstehen wir. In dem Zimmer des lindgrünen Hauses ist es warm. Es riecht leicht nach Schweiß. Der Boden gehört dringend gewischt. Auch alles andere benötigt eine gründliche Säuberung. Nach dem Klosteraufenthalt müssen wir uns erst wieder an die Gegenwart von Schmutz gewöhnen. Der etwa drei Meter breite und fünf Meter lange Raum ist von allen Seiten mit Fenstern umgeben. Wir befinden uns hier wie in einem Turm und können aus jedem dieser Fenster auf das Firmengelände und das hektische Treiben blicken. Wir breiten eine Plastikfolie auf dem Boden aus und legen unsere Isomatten darauf. Das Bett mit seiner schmutzigen Bettwäsche meiden wir lieber. Ein Arbeiter betritt das Zimmer. Er begrüßt uns freundlich und holt ein paar seiner Habseligkeiten. Aus einem Schlitz unterm Fernseher fummelt er ein paar Geldscheine hervor. Auch er weiß nicht, ob er uns trauen kann. Da in dem Land bald jeder jeden bestielt, ist es besser auf Nummer Sicher zu gehen. Bevor wir über die schmale Stahltreppe nach unten gehen, kommt ein anderer Arbeiter und repariert mit Bohrmaschine und Hammer das Türschloss. Dann übergibt er uns den Schlüssel. “Meinst du, wir können unsere Kameras und Computer da zurücklassen?”, fragt Tanja. “Denke schon”, antworte ich, sperre den Raum ab und wir begeben uns in das nahe Straßenrestaurant. Wir setzen uns an einen runden Plastiktisch direkt neben der Hauptstraße und beobachten den Verkehr. Ein etwa elf Jahre alter Junge setzt sich an das Steuer eines mit Erwachsenen voll besetzten Autos. Als der Kleine den Schlüssel herumdreht und den Motor anlässt, werden wir aufmerksam. “Der wird doch jetzt nicht wegfahren?”, sage ich im Scherz. Kaum habe ich meinen Mund geschlossen, heult der Motor laut auf und der junge Mann legt einen rasanten Start hin. Mit quietschenden Reifen braust er davon. “Hoffentlich begegnen wir so einen Bengel nicht, wenn wir gerade mit unseren Rädern unterwegs sind”, meint Tanja.

Nach einem Monat der Isoliertheit sehen wir den Trubel wieder mit anderen Augen. Wir werden zum Salat und einer in der Mikrowelle erhitzte Hühnerrolle eingeladen. Im Vergleich zum vorzüglichen Klosteressen ein regelrechter Schock. Dann trinken wir auf Kosten unseres Gastgebers ein paar Bier und lassen einige der vergangenen Erlebnisse Revue passieren. Als es dunkel ist, begeben wir uns in die Unterkunft auf dem Bauhof. Hunde empfangen uns laut bellend. Der Manager Valerie begrüßt uns. Kaum sind wir da, verabschiedet er sich von uns und schließt das Tor zum Firmengelände. Auch an diesem Ort ist die Gastfreundschaft außergewöhnlich. “Wo ist hier eigentlich die Toilette?”, will Tanja wissen. “Keine Ahnung. Das haben sie vergessen uns zu erklären”, antworte ich. Wir putzen uns die Zähne und spucken das Wasser aus dem Fenster auf den staubigen Hof. Dann legen wir uns verschwitzt und müde auf die Isomatten und warten auf den Schlaf. Kaum fallen uns die Augen zu, klingelt das Telefon im Raum. Der hartnäckige Anrufer lässt es ewig läuten bis er endlich aufgibt. “Gott sei Dank”, flüstere ich. Wir schließen wieder unsere Augen als das Telefon erneut aufschrillt. Es ist bereits 22:00 Uhr. Das Telefon nervt mittlerweile zum sechsten Mal. Ich stehe auf, ziehe die schmuddelige Zudecke vom Bett und stülpe sie über den lästigen Apparat. Obwohl ich das Ding nun fast erwürgt habe, brummelt es noch immer lästig vor sich hin. Es dauert lange, bis wir uns durch die unentwegte Störung in unseren wohl verdienten Schlaf flüchten dürfen.

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