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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 2

Entwurmung unserer Expeditionsmitglieder

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    Temperatur - Tag (Maximum):
    ca. 28-30 Grad

Anna Plains Station — 22.05.2001 – 26.05.2001

Es ist Zeit unsere Tiere vorsorglich gegen einige Krankheiten zu behandeln. Vor allem gegen die verschiedensten Wurmarten benötigen sie diese Behandlung. Als erstes ist Sebastian dran. Wir lassen ihn absetzen und während ihn Tanja hält, träufle ich wie auf der Packung angewiesen das Eprinex über seinen Rücken. Ich muss dabei darauf achten, dass ich das Fell hinter seinen Schultern, über den Höcker bis zum Hintern in einer geraden Linie damit tränke. Auf diese Art ist es ihm nicht möglich aus Versehen daran zu schlecken, denn ein Kamel kann diese Stellen nur schwerlich mit seinem Maul erreichen. Obwohl wir Sebastian in den letzten Jahren schon des Öfteren damit behandelt haben, gefällt es ihm diesmal überhaupt nicht. Er brüllt auf als würde ich ihm Säure über seinen edlen Rücken schütten. „Fertig,“ sage ich worauf ihn Tanja aufspringen lässt und die Führungs- und Nasenleine entfernt. Als wäre er verrückt geworden rast Sebastian los, springt hin und her, reibt sich am Zaun, knallt in seine Kameraden, bis er sich schließlich wieder beruhigt. „Mus wirklich unangenehm sein,“ sagt Tanja mit Bedauern in der Stimme. Eine halbe Stunde später sind alle sieben Jungs mit dem Mittel behandelt. Wir hoffen somit eine eventuelle zukünftige Erkrankung auszuschließen. Abgesehen davon möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass diese Behandlung ein unbedingtes Mus für alle Kamele in der Gefangenschaft ist. Nicht selten konnten wir Tiere beobachten deren gesamtes Fell sich vom Leib löste und die Haut darunter aufplatzte. Letztendlich wird ein Kamel an diesem Wurm und Parasitenbefall jämmerlich eingehen. Man hat uns sogar davon berichtet, dass auch Kamele in der Wildnis unter solchen Wurmbefall leiden müssen.

Früher rieb man den gesamten Körper des Kameles mit Pech ein. Dadurch bekamen die unter der Haut lebenden Schädling keine Luft mehr und sind erstickt. Ich bin froh über die moderne Tiermedizin, denn ich kann mir vorstellen welch ein Alptraum für das Tier und Aufwand für den Besitzer es war Teer auf den großen Körper verteilen zu müssen.

Am nächsten Tag müssen sie ein anderes Wurmmittel schlucken welches ich ihnen mit einer Art Spritze direkt in den Rachen einflöße. Da es den meisten unserer Boys nicht schmeckt, reißen sie entsetzt das Maul auf, um ihren Frust in die Welt zu brüllen. Sie können nicht wissen, dass ich ihnen dadurch die milchähnliche Flüssigkeit direkt und noch leichter in den Rachen spritzen kann. Es ist eine schmerzlose, schnelle Angelegenheit und ehe sich Sebastian, Hardie, Goola, Jafar, Istan, Jasper und Edgar versehen, hat jeder von ihnen die notwendige Dosis im Hals. Mit großen Augen sehen sich mich verwundert an und schmatzen aufgeregt. Ihre Mäuler bewegen sich schnell von links nach rechts. „Ist schon in Ordnung Jungs. Falls ihr Würmer hattet werden sie daran eingehen und ihr habt euer gesamtes Futter für euch alleine,“ sage ich und streichle Hardie am Hinterkopf.

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