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E-Bike-Expedition Vorbereitung - Online-Tagebuch 2015

Einladung in die Chinesische Botschaft

N 52°30'50.3’’ E 13°24'59.6’’
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    Land:
    Deutschland

    Stadt:
    Berlin

    Breitengrad N:
    52°30'50.3’’

    Längengrad E:
    13°24'59.6’’

     

„Viel Glück“, wünscht mir Tanja als sie mich morgens um 6:00 Uhr am Flughafen absetzt. „Hm“, antworte ich versucht optimistisch zu klingen. „Es wird bestimmt ein gutes Gespräch. Das habe ich im Gefühl“, ermutigt sie mich. „Und was machen wir wenn uns die Chinesen kein Visum erteilen? Du weißt doch das man als Tourist nur maximal einen Monat bekommt und dann noch für jeden Tag eine Hotelbuchung nachweisen musst.“ „Deswegen haben wir ja ein Journalistenvisum beantragt und die Sache läuft über das Kulturamt.“ „Sie werden dich mit offenen Armen empfangen und sich über unser Vorhaben, ihr Land mit dem E-Bike durchqueren zu wollen, freuen.“ „Woher nimmst du nur die Zuversicht? Aber vielleicht hast du Recht“, antworte ich mich mit einem Kuss verabschiedend.

Nachdem mein kleines Gepäck aufgegeben ist schlendere ich relaxt durch den Nürnberger Flughafen. „Letzter Aufruf für Herrn Katzer!“, höre ich entsetzt als ich mir auf der Toilette gerade die Hände wasche. „Kann nicht sein!“, sage ich auf die Uhr sehend und rase zum Check-in-Schalter. „Ich hoffe die Maschine ist noch da?“, frage ich den jungen Mann als ich völlig außer Atem den Schalter erreiche. „Ja, aber sie müssen noch zur Gepäcknachkontrolle.“ „Zu was?“ „Gepäcknachkontrolle!“ „Da sind doch nur ein paar Bücher drin? Wo ist denn diese Kontrolle?“ „Ca. 100 Meter den Gang entlang, hinter den vielen Schaufenstern auf der rechten Seite.“ „Aber sie fliegen in der Zwischenzeit nicht weg oder?“, werfe ich ihm meine Frage zu, schon zum Sprint beschleunigend. „Nein wir warten wenn es nicht zu lange dauert“, höre ich noch und kann es nicht fassen kurz davor zu stehen, drauf und dran zu sein, den wichtigsten Termin der letzten Monate zu vermasseln. „Wo ist die Gepäcknachkontrolle?“, will ich von einer Putzfrau wissen an der ich wie ein Blatt im stürmischen Wind vorbeiflattere. „Dort hinten!“, fliegt mir ihre Antwort hinterher. Am Ende des langen Gangs schickt man mich wieder zurück. Endlich entdecke ich das Schild „Gepäcknachkontrolle“ in roter Leuchtschrift über mir. Die Türen sind verschlossen. „Wahrscheinlich auch hier zu spät?“, frage ich mich und klopfe wild gegen die Milchglasscheibe. Als ich bereits schon wieder meine Beine in die Hände nehme, um dann halt ohne Gepäck nach Berlin zu fliegen, öffnet sich die Tür und ein Herr in Uniform sieht mich fragend an. „Soll mich hier melden“, sage ich japsent und halte den Mann meine Bordkarte vor die Nase. „Da muss Air Berlin etwas durcheinander gebracht haben. Hier ist kein Gepäck.“ „Danke!“, sage ich und hechle zurück zum Check-in-Counter. „Es tut mir leid sie unnötig zur Gepäcknachkontrolle geschickt zu haben. Da war etwas in meinem Computer falsch“, entschuldigt sich der Mann am Schalter. „Flieger noch da?“ „Ja, ja, lassen sie sich Zeit“, sagt er als ich die Treppe runter laufe, um in den Shuttlebus einzusteigen, der tatsächlich gewartet hat. „Puh, Glück gehabt“, säuftze ich mich wenig später im Flugzeugsitz niederlassend.

Wegen der unendlich vielen Arbeit der letzten Wochen und Monate und der relativ kurzen Nacht, fallen mir schon kurz nach dem Start die Augen zu. Story für Website schreiben, Kameratest, Logos auf Shirts und Ausrüstung nähen lassen, Kocher reparieren, DVD`s für Webshop brennen, neues Mongoleibuch an Partner und Presse schicken, Ritzelabzieher von Bosch und Rohloff besorgen, einen 35 mm Zangenschlüssel kaufen, Rechnungen schreiben und zahlen, Satellitentelefon testen, Testfahrt mit Rad und Anhänger, Testladung ob alles aufs Rad und in den Hänger passt, Vollmachten schreiben, Patientenverfügung für Eltern und uns fertig machen, Aquarium leeren und Fische verschenken, unzählige Emails beantworten, russische Visa abholen… Meine Gedanken überschlagen sich regelrecht und lassen meinem Geist keine Ruhe. Als die Maschine den Wolkenteppich durchstößt werden meine Augen von gleißenden Sonnenstrahlen getroffen. Ich betrachte die lückenhaften Wolkenbänke unter mir und versuche etwas Struktur in mein Hirngespinst zu bekommen. „Erst mal sehen was die Chinesen zu unserem Vorhaben sagen, danach kümmern wir uns um die noch offenen Baustellen“, flüstere ich.

Nach einer längeren Bus- und U-Bahnfahrt befinde ich mich viel zu früh vor dem imposanten Gebäude der Chinesischen Botschaft. Aufgeregt, was mich dort drin erwartet, laufe ich an dem hohen Sicherheitszaun entlang. Dann stehe ich vor der Tür und klingle. „Was kann ich für sie tun?“, fragt mich eine freundliche deutsche Stimme. „Ich habe einen Termin mit Frau Shao.“ „Mit welcher Frau Shao?“ „Hm, wenn ich das wüsste. Gibt es viele bei davon?“ „Drei.“ „Ohweh,“ stöhne ich. Nervös blättere ich in meinem Terminkalender in der Hoffnung mir einen weiteren Namen notiert zu haben. „Lassen sie sich Zeit“, beruhigt mich die Stimme am anderen Ende der Sprechanlage. „Yafen, oder so ähnlich“, sage ich erleichtert den Namen gefunden zu haben. „Die ist von der Presse. Alles klar kommen sie rein ich mache ihnen auf“, scheppert es durch den Lautsprecher und die schwere Tür öffnet sich. Das nüchterne, frisch polierte Innere des Gebäudes empfängt mich. Hinter einer Scheibe sitzt das freundliche Gesicht der Stimme die mit mir draußen am Sicherheitszaun gesprochen hat. „Ich rufe Frau Shao gleich mal an und sage dass sie da sind.“ „Sehr freundlich“, antworte ich und versuche meine größer werdende Nervosität zu unterdrücken. „Ein Herr Katzer hat einen Termin mit ihnen“, wiederholt sich der Herr an der Pforte mehrfach. „Die werden mich doch nicht vergessen haben?“, geht es mir durch den Kopf. „Alles klar, sag ich ihm“, antwortet er plötzlich, lacht mich an und bittet mich in der Sitzecke Platz zu nehmen und zu warten. „Vielen Dank“, sage ich und lasse mich auf einen der bequemen Sessel nieder.

Gespräch mit dem Botschaftsrat der Chinesischen Regierung

Obwohl ich eine 3/4 Stunde vor der vereinbarten Zeit hier bin stellt sich schon nach nur wenigen Minuten des Wartens eine junge, hübsche Chinesin bei mir vor. „Mein Name ist…“, leider verstehe ich ihn nicht richtig. Ich bin gerade im Begriff mich nochmal zu erkundigen als sie fragt, „Ich hoffe sie hatten eine angenehmen Anreise?“ „Aber ja, bestens“, antworte ich, ihr natürlich nicht erzählend, dass ich beinahe meinen Flug verpasst hätte. Schon auf dem Weg zum Besprechungszimmer kommt uns ein gepflegt aussehender Mann entgegen. „Es freut mich sie persönlich begrüßen zu dürfen Herr Katzer“, sagt er höflich und bitte mich in ein etwa 100 qm großes, mit wenigen Möbeln eingerichtetes, sehr sauberes Zimmer. „Setzen sie sich doch bitte“, lädt mich der Chinese ein an einen runden Tisch unweit von den Fenstern Platz zunehmen. Eine schön verzierte, typische chinesische Teekanne und drei Tassen hat jemand kurz vor unserem Eintreffen liebevoll auf die Tafel gestellt. „Mein Name ist Zeng Fanhua. Ich bin der Botschaftsrat der Chinesischen Regierung“, stellt sich mein Gastgeber vor und überreicht mir mit beiden Händen seine Visitenkarte. Ich nehme sie, so wie es der Respekt verlangt, mit beiden Händen entgegen und übergebe ihm meine Visitenkarte auf gleiche Weise. „Oh sie haben ja eine chinesische Businesskarte“, wundert sich mein gegenüber. „Ja extra für China machen lassen“, antworte ich etwas stolz.


Meine chinesische Visitenkarte

Ganz anders als ich erwartet hätte führen wir ein angenehmes, ungezwungenes Gespräch. „Mit dem E-Bike durch China. Das hat bisher noch keiner gemacht. Wie kommen sie auf diese spannende Idee? Erzählen sie mir doch bitte etwas aus ihrem Leben“, fragt der sympathisch wirkende Botschaftsrat. „Nun, da muss ich ein wenig ausholen. Am besten ich beginne am Anfang“, antworte ich und erzähle Herrn Fanhua und seiner freundlichen Kollegin, deren Namen ich peinlicher weise jetzt nicht weiß, völlig ehrlich und offen über mein Leben und wie in mir schon in jungen Jahren der Traum geweckt wurde die Welt zu sehen. Ich berichte von meinen Expeditionen zu den Urvölkern, die ich in den südamerikanischen Urwäldern aufgesucht hatte, von meinen ersten beruflichen Erfolgen, dem Ausstieg aus dem Geschäftsleben, dem Beginn unserer großen Reise und das daraus ein Lebensprojekt wurde. Ich berichte, dass wir nicht an Politik interessiert sind sondern ausschließlich an der Kultur eines Volkes, seiner Bewohner und den unterschiedlichsten Lebensräumen. „Wir dokumentieren in Bild und Schrift Mutter Erde und ihre Bevölkerung. Wir wollen ein Zeitdokument schaffen das die Menschen die nach uns kommen wissen wie es auf diesen Planeten im 21Jahrhundert ausgesehen hat. Es ist ein großes Unterfangen in welches wir die Energie unseres Lebens gelegt haben. Und genau das ist auch der Grund warum wir jetzt unsere große Reise durch ihr hoch interessantes Land fortsetzen möchten“, erzähle ich und hoffe dass der Botschaftsrat der Chinesischen Regierung ein Verständnis für unser Anliegen hat. „Darf ich ihnen einige Bücher zeigen die ich in den letzten Jahren geschrieben habe?“, frage ich um zu Beweisen, dass wir auch wirklich kein Interesse besitzen in China politisch tätig zu werden. „Aber gerne“, antworten Mister Fanhua und seine Kollegin, deren Namen ich jetzt noch immer nicht weiß und mich auch nicht mehr traue danach zu fragen. „Wieviel Bücher haben sie denn bisher geschrieben?“, möchte Herr Fanhua wissen. „Oh, etwa 24 Bücher, davon sind 11 veröffentlicht, Für die anderen 13 Bücher hatte ich noch keine Zeit. Die Hälfte meines Lebens bin ich mit dem Schreiben beschäftigt. Auch wenn wir durch ihr Land radeln werde ich ca. die Hälfte der Zeit in meinem kleinen Campstuhl sitzen und das festhalten was wir erleben. Somit versuchen wir eben ein Zeitdokument zu schaffen“, erkläre ich. „Beachtlich. Da machen sie wirklich eine besondere Arbeit“, sagt der Botschaftsrat und sieht sich interessiert unseren ersten Bildband „Die Große Reise“ an, indem ich über unsere Kamelexpedition durch die Taklamakan, der Wüste des Todes in Westchina, geschrieben habe. „Wann waren sie in der Taklamakan?“, möchte er wissen. „Das war bereits 1995. Seither hat sich in ihrem Land unendlich viel geändert. „Ja, durch die Taklamakan führt mittlerweile eine asphaltierte Straße.“ „Ja ein unglaubliches Unterfangen was ihre Regierung da vollbracht hat. Wir sind gespannt was sich in der Zwischenzeit alles verändert hat.“ „Wenn sie durch Westchina reisen wird es noch immer recht ursprünglich aussehen.“ „Das ist genau was wir eigentlich wollen. Ehrlich gesagt interessieren uns die großen Städte nicht so sehr und es wäre fantastisch noch etwas von dem alten China zu erhaschen. Klar, einen Besuch sind die Metropolen immer wert aber wirklich wohl fühlen Tanja und ich uns in Gegenden die nicht so sehr überlaufen sind. Die Westroute durch China ist sicherlich die Beste für uns“, erkläre ich und zeige Herrn Fanhua in der Landkarte des Buches unsere geplante Reiseroute.

Mister Zeng Fanhua sieht mich mit freundlichen Augen an und sagt: „Das ist in der Tat ein großes Unterfangen, ein fantastischer Lebensweg auf dem sie sich befinden den ich sehr gerne unterstütze. Zweifelsohne haben sie mich überzeugt. Ich werde ihre bitte mein Land mit dem E-Bike durchqueren zu wollen nach Peking weiterleiten.“ „Oh das ist wunderbar. Vielen Dank. Wie sehen sie unsere Chance in China 6 Monate bleiben zu dürfen?“ „Ich kann nichts versprechen was und wie meine Kollegen entscheiden aber von meiner Seite haben sie volle Unterstützung.“ „Okay dann können wir nur die Daumen drücken dass wir den für uns wichtigen Stempel in den Reisepass bekommen“, antworte ich. „Ich bin zuversichtlich. Ihre Reise ist in keiner Weise politisch motiviert. Das sehe ich an ihren Büchern. Vielleicht haben sie ja Lust nach ihrer Reise eine Bilderausstellung in unserer Botschaft zu machen? Wir zeigen gerade historische Luftaufnahmen eines Fotografen der vor bald 100 Jahren China aus der Luft dokumentiert hat. Ihre Bilder sind sicherlich auch sehr interessant. Mich würde es freuen wenn sie dazu bereit wären.“ „Aber ja, das ist eine fantastische Idee. Das werde ich sehr gerne machen“, antworte ich.

Vom Penner geschlagen

Nach einer guten Stunde verabschieden wir uns herzlich voneinander und wünschen uns eine gute Zusammenarbeit. Mit jetzt positiven Gedanken schlendere ich über die Jannowitzbrücke zurück zur U-Bahnstation und rufe Tanja an um ihr die Neuigkeiten mitzuteilen. „Und du sagst er ist sehr zuversichtlich?“, fragt Tanja. „Ja, ist er. Es war ein sehr angenehmes Gespräch. Jetzt können wir nur hoffen das seine Wenn seine Kollegen in Peking uns auch positiv gestimmt sind…“ „Bestimmt. Da bin ich mir ganz sicher. Ist doch auch gut für China wenn wir positiv über ihr Land berichten.“ „Hey du Arschloch!!! Mach dein scheiß Handy aus oder ich hau dir auf die Fresse!“, brüllt es hinter mir. Erschrocken blicke ich mich um und sehe nur einen Meter hinter mir einen korpulenten Mann sitzen der gerade in ein Brötchen beißt. „Was war denn das?“, fragt Tanja. „Keine Ahnung. Da ist ein Typ der völlig ausrastet und ich glaube der meint mich.“ „Dich? Warum das denn?“ „Keine Ahnung.“ „Wo bist du denn gerade?“ „Sitze auf einer einsamen Holzbank am Ufer der Spree“, antworte ich als die Beschimpfungen so extrem werden, dass ich aufstehe und mich dem Mann zuwende damit er mir nicht unverhofft auf den Hinterkopf schlagen kann. Kaum habe ich mich erhoben beschmutzt mich der Typ mit furchtbaren unflätigen Wörtern und bespuckt mich dabei mit den Brötchen was er gerade noch in sich hinein geschoben hat. „Hau ab oder ich bring dich um!!!“, droht er, nun direkt vor mir stehend, seine Fäuste ballend. „Hau doch selber ab“, sage ich. Ich habe den Satz nicht zu Ende gesprochen als zwei Fäuste auf mich zudonnern. In letzter Sekunde reiße ich meinen Kopf zurück. Eine der beiden Fäuste streift mich am Kinn, verletzt mich aber nicht. „Wenn Du mit deinem scheiß Handy nicht sofort abhaust werfe ich dich in die Spree!“, brüllt es ohrenbetäubend. Ich spüre das mein Geduldsfaden im Begriff ist zu reißen. „Was ist denn bei dir los!“, ruft Tanja durchs Handy welches ich in meiner Rechten halte. „Diese Gestalt flippt völlig aus und droht mich umzubringen. Er hat mich geschlagen“, antworte ich und spüre wie mein Herz vor Aufregung rast. „Bist du verletzt?“ „Nein seine Faust hat mich nur gestreift.“ „Lass dich nicht provozieren. Lass dich da in nichts reinziehen!“ höre ich Tanjas besorgte Stimme durch das Handy während mittlerweile Passanten gaffend dastehen und die skurrile Szene beobachten. Es ist wie in einem Film oder noch besser genau so wie ich es schon ein paar mal in den Nachrichten gehört habe. Ein Passant wird auf offener Straße bedroht und niedergeschlagen und alle sehen zu. In meinem Fall fühle ich mich nicht wirklich in Gefahr. Der Verrückte ist nicht bewaffnet und so wie er aussieht nicht gut trainiert. Es ist eher ein armer Schlucker der in seiner Vergangenheit viele seiner Gehirnzellen durch Alkohol vernichtet hat und nun nicht mehr bei Trost ist. Sicherlich wäre es ein Leichtes für mich diesen Mann niederzuschlagen, doch die Vernunft rät mir mich so schnell als möglich zurückzuziehen. „Hau bloß ab und lass dich hier nicht mehr blicken sonst bring ich dich um. Das ist mein Revier!“ geifert es mir nach.

Schnell entferne ich mich von dem öffentlichen Platz, laufe die Treppen zur U-Bahn hinunter und fahre ein paar Stationen weiter, um Herrn Langhans, einen Visum-Spezilisten, zu treffen. „Fahrkartenkontrolle. Bitte zeigen sie mir ihren Fahrschein“, fordert mich ein Mann auf der eher wie ein Punk aussieht als wie ein Kontrolleur der städtischen U-Bahn. Noch immer etwas aufgeregt von dem Zwischenfall zittern meine Hände als ich dem Kontrolleur meinen Fahrschein zeige. „Der ist nicht entwertet und somit ungültig“, höre ich und kann es nicht glauben jetzt auch noch als Schwarzfahrer dazustehen. „Ähm, ich komme gerade vom Flughafen. Habe dort meinen Fahrschein gekauft und nicht daran gedacht dass ich ihn abstempeln muss“, versuche ich zu erklären. „Da steht drauf, Entwerten“, sagt er und deutet auf die Stelle am Fahrschein. „Machen sie das wenn sie die U-Bahn verlassen junger Mann“, meint er zu meiner Erleichterung und wendet sich dem nächsten Fahrgast zu. Puh, Glück gehabt. Es war nicht meine Absicht das Ding nicht in den Entwertungsautomaten zu stecken aber in der Aufregung habe ich das glatt vergessen. Ich bin überzeugt davon dass die Kontrolleure in der Berliner U-Bahn schon die irrsten Ausreden zu hören bekommen haben, deswegen hätte es sicherlich nicht geholfen ihm zu erzählen vor wenigen Minuten fast von einem Penner umgehauen worden zu sein.

Wenig später begrüßt mich Herr Langhans freundlich und gibt mir unsere Pässe mit den russischen Visa. Schon seit einiger Zeit beschafft seine Firma unsere Visa die wir für unsere Reisen benötigen. „Und was hat die Chinesischen Botschaft gesagt?“, möchte er wissen. Ich berichte ausführlich über das Gespräch. „Es kann sein dass die Visa erst ausgestellt werden wenn wir schon in der Transsibirischen Eisenbahn sitzen“, sage ich. „Na dann schicken wir ihnen ihre Pässe nach Ulan Bator nach. Das würde ja auch noch ausreichen“, schlägt er vor und lädt mich zum Mittagessen ein.

Die Live-Berichterstattung wird unterstützt durch die FirmenGesat GmbH: www.gesat.com und roda computer GmbH www.roda-computer.com Das Sattelitentelefon Explorer 300 von Gesat und das rugged Notebook Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung.

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