Ein weiterer Tag unter der Silberfolie
Tag: 57 Etappe Zwei
Sonnenaufgang:
06:17
Sonnenuntergang:
17:38
Temperatur - Tag (Maximum):
34 Grad
Drei wilde Kamelbullen-Camp — 11.08.2001
„Keine Bullen,“ sind Tanjas erste verschlafenen Worte am Morgen. „Keine Bullen aber ich habe mir den Nacken total verlegt oder leide unter Folgeerscheinungen von Sebastians Ausrutscher. Du weißt schon, wo er mir am ersten Lauftag mit seinem Kopf auf die Schulter gekracht ist.“ „Du hast dich bestimmt verlegt. Die Belastungen der letzten Tage können auch leicht solche Verspannungen verursachen,“ meint sie müde. „Ich weiß nicht, es schmerzt tierisch,“ entgegne ich und quäle mich aus dem Zelt. Schon früh sitze ich dann mit steifem Hals unter der Silberfolie und schreibe. Da die Erlebnisse in diesem Camp wieder so umfangreich sind haben wir uns entschieden auch den heutigen Tag hier zu bleiben, um mit dem Schreiben nicht ins Hintertreffen zu kommen. Es ist wieder unangenehm warm doch unter der Folie auszuhalten.
Als Tanja um 16 Uhr zum Kamelhüten geht bittet sie mich die Schuhe anzuziehen. „Warum soll ich denn bei dieser Affenhitze Schuhe anziehen?“ „Du hast einen steifen Hals und wenn wieder einer der wilden Bullen kommt bist du vielleicht nicht schnell genug.“ „Mach dir keine Gedanken. Wenn ein Bulle kommt werde ich trotz der Schmerzen zu dir fliegen und dich retten,“ entgegne ich mit gequältem Lachen und greife mir mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Nacken.