Ein Bilderbuchradtag der süchtig machen kann
N 14°21’00.7’’ E 108°02’00.9’’Datum:
10.02.2017 bis 16.02.2017
Tag: 591 – 597
Land:
Vietnam
Provinz:
Kon Tum
Ort:
Kon Tum
Breitengrad N:
14°21’00.7’’
Längengrad E:
108°02’00.9’’
Tageskilometer:
64 km
Gesamtkilometer:
22.005 km
Luftlinie:
38 km
Durchschnitts Geschwindigkeit:
23.6 km/h
Maximale Geschwindigkeit:
56.5 km/h
Fahrzeit:
2:40 Std.
Bodenbeschaffenheit:
Asphalt
Maximale Höhe:
1.200 m
Gesamthöhenmeter:
62.291 m
Höhenmeter für den Tag:
505 m
Sonnenaufgang:
06:13 Uhr
Sonnenuntergang:
17:50 Uhr
Temperatur Tag max:
27°C
Aufbruch:
08:10 Uhr
Ankunftszeit:
14:00 Uhr
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
Weil wir uns am nächsten Morgen noch immer recht gerädert gefühlt hatten sind wir einen Tag länger geblieben als geplant. Ich nutzte die Zeit, um die Bremsbeläge an meinem Hinterreifen zu erneuern und wegen den schlechten Straßen der letzten Tage die Räder einer genauen Inspektion zu unterziehen. Am Nachmittag wurde die Passhöhe von einer dichten Wolkendecke erobert. Wegen dem Regen, der Kälte und weil es in der Bleibe außer Eier, Reis und Tofu nichts zu essen gibt, haben wir uns trotz der himmlischen Nässe und unserer müden Körper noch gestern Abend entschieden heute weiterzufahren.
Nach einem Reis, Eier, Tomatenfrühstück beladen wir die Bikes und machen uns auf. „Ab jetzt geht es bis zur Stadt Kon Tum fast immer bergab“, macht uns einer der wenigen Gäste der Herberge Mut. Wir verabschieden uns vom freundlichen Personal und rollen in voller Regenmontur auf die Gebirgsstraße. „Bin trotz der Nässe froh weiterzufahren!“, sagt Tanja gut gelaunt. „Ja, in dem Laden wären glatt verhungert“, antworte ich lachend.
Tatsächlich führt der jetzt super ausgebaute Asphaltstreifen ins Tal. 30 Kilometer geht es so dahin, dass unsere Herzen vor Freude am Dahincruisen höher schlagen. Schon nach 20 Minuten liegt die Schlechtwetterfront hinter uns und weil es unaufhörlich nach unten geht wird es von Minute zu Minute wärmer. „Hurraaa!“, rufe ich und wünschte dieser Moment würde ewig dauern. Schnell sind die Anstrengungen des Anstieges vergessen, dennoch besitzt auch das Erklimmen von Höhenzügen seinen Reiz. Obwohl die Straße auf dieser Bergseite nagelneu und recht breit ist, werden wir von Verkehr kaum belästigt. Die Entscheidung den Highway 1A zu verlassen, um über das zentrale Hochland wieder zur Ho Chi Minh Road zu gelangen, scheint absolut richtig gewesen zu sein. Zumindest heute erleben wir einen der Bilderbuchradtage die süchtig machen können. Während unserer anhaltenden Talfahrt düsen wir an einem Lastwagenbremsbett vorbei. 11 junge Männer vom ethnischen Volksstamm der Mnong haben ihre halbzerfallenen Mopeds darauf geparkt. Sie sitzen auf groben Steinen im Kreis und vertilgen ein mitgebrachtes Huhn. „Hello!“, rufen sie freundlich als ich mich für ein paar Minuten zu ihnen geselle und frage ob ich ein Foto schießen darf. „So könnte es für immer weitergehen“, rufe ich euphorisch durch eine exotische Welt zu gleiten. Immer öfter entdecken wir die großen mit Stroh gedeckten Langhäuser der Mnong.
Am frühen Nachmittag durchradeln wir ein riesiges Betongestell, welches sich über die breite Straße spannt und das Städtchen Kon Tum ankündigt. Skurril aussehende Kirchen zeugen davon, dass die Franzosen dieser Region schon vor langer Zeit den christlichen Glauben gebracht haben. Wir halten ein paar davon fotografisch fest und setzen unseren weg in die Stadt fort. An einer kleinen Hotelanlage, die hauptsächlich von durch Vietnam reisenden Motorfahrern aufgesucht wird und strickt Hunde ablehnen, fragen wir ob sie für Ajaci eine Ausnahme machen. Nachdem der Inhaber und seine Frau unseren Hund sehen hat er in Handumdrehen ihre Herzen erobert und uns den Zugang zu einer sauberen, günstigen und liebenswert geführten Bleibe geöffnet…
Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.
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