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/Ordzhonikidze Link zum Tagebch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 3

Diebstahl oder Versehen? Radioaktive Verstrahlung!

N 52°27'12.3'' E 061°44'39.1''
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    Tag: 47

    Sonnenaufgang:
    04:28 Uhr

    Sonnenuntergang:
    21:12 Uhr

    Gesamtkilometer:
    8303.88 Km

    Temperatur – Tag (Maximum):
    44 °C

    Temperatur – Tag (Minimum):
    28 °C

    Breitengrad:
    52°27’12.3“

    Längengrad:
    061°44’39.1“

Während Tanja in dem 3.000 Seeledorf ein Internet sucht sitze ich in dem heißen Zimmer vor dem Laptop und grüble über die Formulierung unserer Erlebnisse. Es ist bereits 16:00 Uhr als es an der Tür klopft. Ivan und Johann treten ein und begrüßen mich freundlich. “Entschuldige, konnte gestern nicht mehr vorbeischauen. Ich war mit Lena noch auf einer Familienfeier. Habe etwas zuviel Wodka getrunken”, sagt Ivan stöhnend, sich die Schläfen reibend. “Ist doch kein Problem. Sind wegen Müdigkeit sowieso früh zu Bett gegangen”, antworte ich lachend über seinen gequälten Gesichtsausdruck. “Ach übrigens. Die Österreicher sind heute Mittag abgereist und haben eine Decke mitgehen lassen.” “Was? Du machst doch Scherze?”, entfährt es mir. “Nein, nein, ich mache keine Scherze. Hat mir gerade meine Putzfrau berichtet. Normalerweise überprüft sie die Zimmer sofort nachdem die Gäste gegangen sind. Es kommt immer wieder vor das jemand etwas klaut. Aber bei den jungen gut aussehenden Paar aus Europa hat sie nicht damit gerechnet.” “Ist doch nicht zu fassen. Ich kann es einfach nicht glauben. Ein Reisender aus Europa erniedrigt sich zum Deckedieb? Noch dazu in so einem armen Land. Die wissen doch wie es hier aussieht. Vielleicht war es ein Versehen?” “Denke nicht. Einer meiner Angestellten hat sie unten am Fluss gesehen. Da lagen sie auf der Decke.” “Na vielleicht haben sie sie aus Versehen ins Auto gepackt und dann dort vergessen?”, vermutet Johann. “Kann sein. Ist auch egal. Ich kaufe halt eine neue Decke. Muss mein Personal in der Zukunft etwas besser drillen. In manchen Hotels bekommt die Putzfrau den durch Diebstahl entstandenen Schaden vom Gehalt abgezogen”, erklärt Ivan.

Radioaktive Verstrahlung!

“Sagt mal, ich habe gehört das in der Vergangenheit große Teile der kasachischen Bevölkerung durch Atomtests radioaktiver Strahlung ausgesetzt wurden. Habt ihr davon etwas mitbekommen?”, interessiert es mich. “Ach das war noch zu Zeiten der UdSSR. Das ist lange vorbei”, meint Johann. “Na die Strahlung bleibt aber.” “Ja, aber die Atombombentests waren in der Nähe von Semipalatinsk, das ist weit weg.” “Ja, laut meiner Karte ca. 1350 Kilometer Luftlinie von hier. Das ist weit und doch nicht weit. Auf unserer Reise werden wir uns diesem Ort bis auf 250 Kilometer nähern. Ist schon bedenklich oder nicht?” “Ich weiß nicht, Semipalatinsk ist eine große Stadt voller Menschen. Die müssten ja alle krank sein wenn das stimmt.” “Na überleg doch mal, die meisten der sowjetischen Atombombenversuche wurden dort durchgeführt. Nachdem was ich gelesen habe ? über 300 unterirdische und einige oberirdische. Seither ist ein signifikanter Anstieg von Krebserkrankungen zu beobachten. Also betrifft es diese Menschen doch unmittelbar. Die Gefahr liegt einfach darin das die Strahlung nicht sofort weh tut. Vielleicht ist das der Grund warum die Menschen sich nicht viel Gedanken machen?”, entgegne ich. “Meiner Ansicht siehst du das zu ängstlich. Die Versuche sind dort bereits seit 1991 eingestellt und nachdem was ich aus der Zeitung weiß wurde mit Hilfe der Amerikaner im Jahr 2000 das Gelände durch eine Versiegelung der letzten Testtunnel endgültig unbrauchbar gemacht und geschlossen.” “Das heißt noch lange nicht dass es dort kräftig strahlt”, erwidere ich.

“Ihr reist doch übermorgen durch Rudnyi. Oder nicht?” “Ja und? Was ist in Rudnyi?” “Der Ort soll verstrahlt sein obwohl dort keine Tests stattgefunden haben.” “Wie verstrahlt?”, frage ich erschrocken. “Na wenn die Japaner mit dem Bus nach Kustanai reisen und durch Rudnyi kommen schlagen ihre kleinen Messgeräte aus. Wegen Hiroshima und Nagasaki reisen sie mit kleinen Geigerzählern. Wenn sie in die Nähe vor Rudnyi kommen zwingen sie den Busfahrer zur Umkehr”, erklärt er und lacht herzhaft. “Woher weißt du diese Geschichte?” “Na das wissen hier viele. So etwas spricht sich herum. Wir fahren bald jeden Tag durch Rudnyi und haben keinen Krebs. Dort leben auch viele Menschen und sind nicht krank. Wir leben einfach damit. Wer weiß was sie dort machen? Überall sind Bergbaugesellschaften die in der Erde herum graben. In der gesamten Gegend gibt es dort große Berge mit Geröll. Kommt alles aus dem Bauch der Erde. An manchen Stellen gibt es riesige hundert Meter tiefe Löcher. Dort arbeiten sie im Tagebau. Die sagen uns nicht was sie dort machen. Ich weiß zum Beispiel, dass am Ortseingang ein großer Stein stand. Eine Art Obelisk. Der soll gestrahlt haben. Heute ist der Stein weg”, erklärt Johann. “Nach meinem Wissenstand steht Kasachstan bei der Gewinnung von Uranerzen in der Rangliste der Uranförderländer weltweit unter den ersten zehn. Vielleicht fördern sie dort Uranerz?”, frage ich. “Vielleicht. Das wissen wir nicht.”

Etwas Anderes!!!

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