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E-Bike-Expedition Teil 3 China - Online-Tagebuch 2015-2016

Der Winter hat uns eingeholt

N 36°37’31.1’’ E 109°25’20.0’’
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    Datum:
    20.11.2015 bis 23.11.2015

    Tag: 145-148

    Land:
    China

    Provinz:
    Shaanxi

    Ort:
    Yan’an

    Breitengrad N:
    36°37’31.1’’

    Längengrad E:
    109°25’20.0’’

    Tageskilometer:
    40 km

    Gesamtkilometer:
    11.010 km

    Luftlinie:
    92.10 km

    Durchschnitts Geschwindigkeit:
    23.7 km

    Maximale Geschwindigkeit:
    46.6 km

    Fahrzeit:
    1:41 Std.

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt

    Maximale Höhe:
    1.100 m

    Gesamthöhenmeter:
    10.983 m

    Höhenmeter für den Tag:
    162 m

    Sonnenaufgang:
    07:23 Uhr bis 07:26 Uhr

    Sonnenuntergang:
    17:31 Uhr bis 17:29 Uhr

    Temperatur Tag max:
    12 °C

    Temperatur Tag min:
    minus 3 °C

    Aufbruch:
    13:00 Uhr

    Ankunftszeit:
    15:00 Uhr

    Platte Reifen gesamt:
    9

    Platte Vorderreifen:
    2

    Platte Hinterreifen:
    6

    Platte Anhängerreifen:
    1

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

LINK ZUR REISEROUTE

Ich bin gerade im Begriff unsere Bikes über die steile Treppe nach unten zu rollen, als mein Blick auf den platten Hinterreifen fällt. „Oh nein, nicht schon wieder“, sage ich und mache mich sofort daran den Reifen auszubauen und einen neuen Schlauch einzuziehen. Seit der Mongolischen- Chinesischen Grenze ist das der erste Platten. Obwohl mir Riese und Müller und Schwalbe nahegelegt haben in die Schläuche DOC BLUE (Pannenschutzflüssigkeit die bei kleinen Löchern sofort das Loch schließt und somit einen Platten verhindert) einzufüllen, hatte ich es nicht getan, da man laut Anleitung nach dem Einfüllen der Flüssigkeit den Reifen mit hohem Druck und schnell aufblasen sollte. Bisher konnten wir aber an den Tankstellen keine Pressluft entdecken. Egal, die Grenze liegt 1632 km hinter uns und da darf einem der acht Reifen schon mal die Luft ausgehen.

Ohne weitere Zwischenfälle erreichen wir heute schon um 15:00 Uhr die Stadt Yan’an in der sich einst der spätere Staatspräsident der Volksrepublik China, Mao Zedong, nach seinem langen Marsch in den umliegenden Felsenhöhlen zurückgezogen hat.

Als wir am nächsten Morgen aufwachen ist es mit dem schönen Wetter der letzten Tage vorbei. Ein regelrechter Blizzard jagt durch die Straßen und treibt Schneeflocken vor sich her. Die Temperaturen sind auf minus 3 Grad gesunken. Auf den Straßen haben sich große Eisflächen gebildet und weil hier keiner mit Winterreifen fährt ereigneten sich die ersten Unfälle. An ein Weiterfahren ist für uns nicht einmal im Traum zu denken. Obwohl die Klimaanlage in unserem Zimmer defekt und deswegen der Raum recht kühl ist und es fürchterlich riecht, weil vor dem Haus die verstopfte Kanalisation aufgerissen wird, entscheiden wir uns so lange zu bleiben bis das Eis von den Straßen wieder weggetaut ist. „Hoffe wir müssen hier nicht überwintern“, meine ich nachdenklich und sehe mir im Internet den Wetterbericht der kommenden Tage an. „Und wie sieht es aus?“, fragt Tanja. „Wenn wir dem Wetterbericht glauben wollen wird es in spätestens fünf Tagen wieder schön. Solange sollten wir an diesem Ort warten. Ich hinke mit meiner Schreibarbeit sowieso stark hinterher. Irgendwie komme ich wegen unseren vielen Erlebnissen mit den Aufzeichnungen nicht nach. Ist fast ein wenig frustrierend.“ „Warum? Wenn du viel zu schreiben hast, bedeutet das nichts anderes, als dass wir eine Menge erleben und die Reise abwechslungsreich bleibt. Das ist es doch worauf es beim Reisen unter anderem ankommt.“ „Ja, ja, ohne Zweifel. Bisher ist diese E-Biketour viel interessanter, informativer und spannender als ich es jemals erwartet hätte. Aber irgendwie beißt sich in diesem Fall die Katze ständig in den Schwanz. Umso mehr Erlebnisse, umso mehr Aufzeichnungen, umso mehr Aufzeichnungen, umso langsamer kommen wir voran, was wiederum zur Folge hat, dass der Winter leichtes Spiel besitzt uns einzuholen. Und wenn er uns einholt, können wir ohne Spezialbereifung nicht weiter. Wenn das eintreten sollte besitze ich genügend Zeit in so einem Kaff alles niederzuschreiben. In diesem Fall würde uns aber die Zeit nicht ausreichen, um China zu durchqueren und Vietnam zu erreichen. Dafür ist unser Visum nicht lang genug“, sinniere ich laut vor mich hin. „Dann verlängern wir unser Visum eben“, wirft Tanja ein. „Ist sicherlich eine Überlegung wert. Aber unser Journalistenvisum lässt sich nicht verlängern. In unserem Fall müssten wir ein neues Visum beantragen. Und ob das von hier klappt ist die Frage. Dafür bräuchten wir wieder einen göttlichen Strahl.“ „Den werden wir haben.“ „Oh Tanja, du bist echt fantastisch. Was würde ich ohne deine Zuversicht nur anfangen. Es ist wirklich beruhigend wenn du so sprichst. Vor allem tritt das was du dir wünscht meist ein.“ „Man muss nur davon überzeugt sein und fest daran glauben. Da gibt es kein Geheimnis.“…

Die Live-Berichterstattung wird unterstützt durch die Firmen Gesat GmbH: www.gesat.com und roda computer GmbH www.roda-computer.com Das Sattelitentelefon Explorer 300 von Gesat und das rugged Notebook Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung.

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