Der Weg übers Eis und Ankunft am Weißen See
N 51°21'785'' E 099°21'046''Tag: 101
Sonnenaufgang:
08:14
Sonnenuntergang:
17:58
Luftlinie:
15,55
Tageskilometer:
40
Gesamtkilometer:
1146
Bodenbeschaffenheit:
Eis, Schnee
Temperatur – Tag (Maximum):
minus 18°C
Temperatur – Tag (Minimum):
minus 25°C
Temperatur – Nacht:
minus 35°
Breitengrad:
51°21’785“
Längengrad:
099°21’046“
Maximale Höhe:
1800 m über dem Meer
Aufbruchzeit:
12:30
Ankunftszeit:
17:00
In der aufgehenden Sonne verharrt das Thermometer auf minus 25 °C. Schlotternd schlüpfen wir nach dieser extrem kalten Nacht aus den Schlafsäcken. Die Reisverschlüsse, Zeltinnenwände, Kleidung, Kameras, Batterien, einfach alles ist steif gefroren und mit Frost bedeckt. Auch wenn es heute Nacht minus 35 °C hatte haben wir noch nicht alle Register gezogen. Noch besitzen wir fette Daunenjacken die bis minus 35 °C angegeben sind und von uns auch schon getestet wurden. Auch haben wir noch mehrere Wollunterhosen und Unterhemden sowie Überhosen in Reserve. Sollten wir wiedererwartend auch heute nicht in Tsagaan Nuur ankommen und das Thermometer auf minus 40 °C sinken, ist die Ersatzkleidung beruhigend. Sie sind die letzten Trümpfe um die Kälte zu parieren.
Wir krabbeln auf allen Vieren in den erstarrten Morgen. Alles um uns herum scheint kristallisiert zu sein. Die Pferde schlottern und ihr Fell ist mit weißem Eis durchsetzt. Die Eisdecke des Sees singt und kracht unter den enormen Spannungen unaufhörlich. Unsere Füße fühlen sich an wie Eiszapfen. Da sich in Bilgees Zelt noch nichts rührt erschrecken wir für Augenblicke. Er wird doch nicht erfroren sein? „Bilgee! Bilgee! Wach auf!“, ruft Tanja. „Tijmee“, antwortet es. „Alles klar bei dir?“, fragt Tanja besorgt. „Alles klar“, antwortet er und kommt wenig später in seinen Winterdeel gehüllt aus dem Zelt.
Kaum züngeln die ersten zarten Flammen unseres Lagerfeuers in den stahlblauen Himmel schlüpfen wir aus unseren Schuhen und halten unsere Füße darüber. Es dauert eine Weile bis sie warm sind. Dann ziehen wir unsere Schuhe wieder an. Sobald die Füße ein wenig Eigenwärme entwickelt haben sind sie auch in der Lage den Schuh aufzuwärmen. Ohne Feuer wäre die Durchblutung nur durch einen längeren Dauerlauf in Gang zu bringen. Tanjas Füße hingegen bleiben auch nach dem Aufwärmen gefühllos. Sie rennt jetzt um unser Lager, springt auf und ab, um ihren Blutkreislauf anzuregen.
Nach einer heißen, gefriergetrockneten Nahrung packen wir wie in Zeitlupe das Lager zusammen. Bei diesen extremen Temperaturen ist die einzige Überlebenschance Aktivismus. Aufgeben, sich hinsetzen und jammern, liegen bleiben und warten auf bessere Zeiten oder alles was mit Phlegmatismus zu tun hat, würde hier schnell zum sicheren Tod führen. Bilgee ist ein fantastisches Beispiel wie man einen Winter hier draußen überlebt. Er ist immer beschäftigt und immer in Bewegung. Bilgee hat sich auf dem gesamten Trip als ein sehr fleißiger und hilfsbereiter Mensch herausgestellt. Zweifelsohne hätten wir keinen besseren Partner dabeihaben können. „Daraa bajartaj majhan“, („Auf Wiedersehen Zelt“) verabschiedet er sich auch heute von seinem steif gefrorenen Behausung. Wieder lachen wir über seinen Humor und wieder verabschiede auch ich mich zuversichtlich von unserem Stoffhaus. Ich lege die vom Frost hart gewordenen Zeltbahnen zusammen. Schon seit vielen Tagen haben wir keine Chance mehr sie vor dem Packen in der Sonne auftauen zu lassen.
Gegen Mittag sitzen wir in den Sätteln und wollen gerade losreiten als Bilgee kommentarlos verschwindet ohne uns nur ein Wort der Erklärung zu geben. „Was soll das denn bedeuten?“, fragt Tanja frierend. „Wenn ich das wüsste“, antworte ich und ziehe den Reißverschluss meiner Daunenjacke zu die ich heute ausprobiere. Ihr Vorteil zum Deel ist schon mal ihr leichtes Gewicht. Dadurch fällt es mir nicht schwer aufs Pferd zu kommen und ich bin entschieden beweglicher.
Zehn Minuten später kommt Bilgee in Begleitung des Mongolen, mit dem er sich am gestrigen Abend so lange unterhalten hat, angeritten. „Oglooniimend”, („Guten Morgen“) begrüßen wir ihn. „Ogloonimend“, antwortet er freundlich und nimmt Tanja Sharga und Bor aus den Händen, um sie zu führen. „Er wird uns einen sicheren Weg durch das Seelabyrinth zeigen“, erklärt Bilgee lächelnd. „Aber die Eisdecke ist nicht sicher. Sie wird uns eventuell nicht tragen“, entgegnet Tanja zu mir gerichtet. „Keine Ahnung“, antworte ich unschlüssig. „Meinst du nicht wir sollten den Umweg in Kauf nehmen und über Renchinlkhumbe gehen? Dann könnten wir dem Track folgen und müssten nicht über die zugefrorenen Seen reiten. Wäre ganz schön dumm einzubrechen und zu sterben nur um zwei bis drei Stunden einzusparen.“ „Wäre sicherer aber Bligee möchte unbedingt abkürzen“, antworte ich. „Und was willst du? Was fühlst du?“ „Mein Gefühl ist heute neutral. Denke durch die vergangene kalte Nacht ist die Passage über den See in Ordnung. Was meinst du? Was sagt dir dein Gefühl?“ frage nun ich Tanja. „Fühlt sich heute tatsächlich besser an als gestern. Wir machen das wozu du dich entscheidest“, antwortet sie im Vertrauen.
„Okay“, sage ich zu Bilgee. „Lass es uns versuchen.“ „Bilgee lächelt und reitet mit dem Hirten voraus. Wenige Minuten später treffen wir wieder auf den Mongolen der gestern betrunken war und uns über das Eis helfen wollte. Heute ist er Gott sei Dank nüchtern. „Ich heiße Batsog vom Stamm der Tuwa“, sagt er heiter und schließt sich unserer Gruppe an. „Ein Tuwa? Tuwas werden doch auch Tsataans genannt oder?“, fragt Tanja. „Ja“, antworte ich die Ferse meines gesunden Beines in die Flanken von Sar drückend.
Es dauert nicht lange und wir erreichen die Stelle an der wir gestern schon über den See wollten. Die Männer fackeln nicht lange und betreten das Eis. In Abständen von ca. 100 Metern führt Batsog, der Hirte und Bilgee je ein Pferd übers Eis. „Tttzzuuuunng! Tttzzuuuunng! Tttzzuuuunng!“, kracht es als würde ein unheimlicher Donner unter der Eisfläche hindurchrasen, um es in Stücke zu sprengen. Aber es geschieht nichts. Die Männer erreichen sicher das gegenüberliegende Ufer. Nun folgt Tanja mit anfänglich mulmigem Gefühl. Da ich Filme und fotografiere bilde ich das Schlusslicht. Es dauert nur 20 Minuten bis wir alle Pferde sicher und unversehrt auf der gegenüberliegenden Landseite haben. Schnell schwingen sich die Männer in die Sattel und traben eilig über das hügelige Land bis wir den großen Fluss erreichen, der uns gestern ebenfalls ein Weitergehen unmöglich werden ließ. An einer Biegung des Stromes welche komplett mit Eis bedeckt ist wollen wir die Überquerung wagen. „Warte!“, rufe ich Tanja zu als die Männer alle zusammen übers Eis reiten. „Tttzzuuuuuuunng!“, kracht es auf einmal derart unter den Hufen der Pferde, dass sie scheuen und die Männer in ihren Bewegungen wie Salzsäulen erstarren. Als nichts bricht reiten unsere Begleiter vorsichtig weiter. Dann folgen Tanja und ich.
„Ab hier gibt es keine Seen und Flüsse mehr die euch gefährlich werden können. Von hier aus sind es nur noch ca. 15 Kilometer bis nach Tsagaan Nuur“, erklärt der hilfsbereite Hirte, schüttelt uns die Hand und reitet zu seinem Heim zurück.
Batsog hingegen bleibt bei uns. Er muss ebenfalls nach Tsgaan Nuur und führt Sharga und Bor. Im schnellen Trab geht es auf der anderen Seite des Seenlabyrinths einen Berg hoch. Während ich Mogi führe treibt Tanja mit großer Inbrunst und Freude Sharga und Bor. Bilgee und Bartsog lachen über ihren Elan. Am höchsten Punkt des Berges kauert wie bald immer ein Ovol, dem wir unseren Respekt zollen und mit guten Wünschen dreimal umreiten. Die Sicht auf das Seenland unter uns ist fantastisch und langsam gedeiht in uns das Gefühl welches ein Sieger kurz vor dem sicheren Ziel spürt. „Wir werden es heute schaffen“, sagt Tanja freudestrahlend. „Da bin ich mir sicher“, antworte ich lächelnd.
Auf der anderen Seite des Berges traben wir in ein weiteres Hochtal. Wir durchreiten einen Märchenwald der über und über mit Eiskristallen besetzt ist. Die Pferde stoßen weiße Atemwolken in den minus 18 °C kalten Tag. Doch jetzt, so kurz vor dem Ziel, ist unser Adrenalinspiegel so hochgeputscht, dass wir nicht mehr frieren. Bei dem schnellen Trab rutscht Sar häufig mit einen seiner Beine weg. Mir bleibt vor Schreck bald jedes Mal das Herz stehen. Dann erreichen wir Strommasten die eine sich windende Linie bilden und uns den Weg zu einer der abgelegensten Ortschaften unserer Mutter Erde weisen. Zu Tsagaan Nuur.
Am Fuße eines weiteren Berges übergibt Bartsog Tanja das Führungsseil von Sharga und Bor. „Ich wohne dort drüben“, sagt er auf einen kleinen Weiler deutend und galoppiert davon. Nun etwas gemächlicher ersteigen wir die Kuppe des Berges. Oben empfängt uns wieder ein Ovol. Es ist der Ovol von Tsagaan Nuur. Unter uns liegt der verschneite Ort friedlich in einem weiten Tal. Wir steigen von den Pferden, binden sie an ein aus Holz gebauten Unterstand und blicken auf unser Ziel. „Da ist es also“, sage ich und spüre in mir sanfte Wellen einer tiefen Befriedung hochsteigen. „Ja da ist es. Sieht schön aus“, meint Tanja. „Unser Zuhause für einige Zeit“, entgegne ich. „Bis wir zu den Tsataans gehen auf jeden Fall“, gibt mir Tanja Recht.
Dann setzen wir uns auf die hölzerne Bank unter dem Unterstand und trinken heißen Tee und essen die obligatorischen russischen Kekse die mir unter den gegebenen Umständen sogar schmecken. Plötzlich knattert ein kleines Motorrad den Berg hoch. Auf ihm sitzen ein Polizist und ein Militäroffizier. Etwas überrascht Blicke ich ihnen entgegen und als sie neben uns stehen bleiben spüre ich leichte Nervosität. Hat sich jetzt schon herumgesprochen das wir hier sind? Unmöglich. Vielleicht ein Zufall? Die beiden Männer steigen von ihrem eisernen Gefährd und kommen zu uns. Sie erwidern unseren freundlichen Gruß. „Pässe“, sagt der Polizist die Papiere sehen wollend. „Oh die sind in den Seesäcken auf den Pferde verstaut“, antwortet Tanja freundlich lachend. Der Mann lässt es dabei gut sein. Wir bieten den Beiden heißen Tee und Kekse an die sie gerne nehmen. Staunend hören sie woher wir kommen und das wir hier den Winter verbringen wollen. „Na dann können sie mir ihre Pässe später zeigen wenn ich wieder in meiner Polizeistation bin“, sagt der Polizist. „Das machen wir gerne“, antworte ich. Bevor die Männer gehen schießen wir ein Abschiedsgruppenfoto. Dann knattern sie auf ihren Motorrad den Berg hinunter den wir hinaufgeritten sind und verschwinden in der Ferne.
„Sollen wir?“, frage ich Tanja und Bilgee. „Ja, lass uns hinunterreiten“, antworten sie. Als wir in das lieblich aussehende, weitläufige Blockhüttendorf Tsagaan Nuur einreiten, folgen uns die neugierigen Blicke einiger Bewohner. Ich komme mir vor wie ein Entdecker eines vergangenen Jahrhunderts. An einer kleinen Blockhütte, an dessen Giebel ein Schild verrät hier Lebensmittel kaufen zu können, stoppen wir. Bilgee ruft Ayush, den Cousin von Saraa an, um ihn über unsere Ankunft zu informieren. Es dauert nicht lange und eine junge Mongolin kommt zur Blockhütte und winkt uns euphorisch, freundlich zu. „Kommt bitte mit. Es ist nicht weit“, fordert sie uns auf ihr zu folgen. Nur 200 Meter weiter treffen wir auf einen mit unzähligen Kuhfladen beklebten, hölzernen Unterstand. Einige Kühe stehen in seinem Schutz und fressen Heu. Die Frau, die sich uns mit dem Namen Tsendmaa vorgestellt hat, öffnet ein altes, aus Blech und Holz zusammengeschustertes Tor. Wir führen unsere Pferde in einen etwa 1.000 qm großen Hof, der von einem hier typischen hölzernen Bretterverschlag komplett umrundet ist. Neben der großen Blockhütte, vor einem betagten russischen Lastwagen, kommt unser Tross zum stehen. Ein alter, rüstiger Mann, der Ayush sein muss, hilft seiner Adoptivtochter Tsendmaa sofort beim Entladen der Pferde.
Mogi lassen wir frei herumlaufen da es auf dem Anwesen keine Schafe gibt. Jack, der Hund der Familie, empfindet Mogi aber als Eindringling. Es dauert nur Minuten bis die beiden sich furchtbar an den Pelz gehen. Nur mit Mühe kann ich sie von einander trennen. Keiner nimmt von dem Zwischenfall besondere Notiz und jeder fährt mit dem Entladen der Pferde fort. Nachdem unser Gepäck auf dem Schnee steht wende ich mich glücklich zu Bilgee, drücke ihm die Hand und umarme ihn. „Wir haben es tatsächlich bis nach Tsagaan Nuur geschafft. „Tschin setgeleesee bajrlalaa”, („Herzlichen Dank“) sage ich und umarme ihn zum ersten Mal. Bilgee ist ebenfalls sichtlich ergriffen und drückt mich lachend an sich. Dann kommt Tanja, umarmt ihn ebenso aus ganzem Herzen. „Wir sind ein tolles Team“, sage ich überglücklich.
„Kommt rein ins Haus“, fordert uns Tsendmaa auf die Kälte des Abends zu verlassen. Gerne betreten wir das Blockhaus. Eine Wand der Hitze haut uns fast um. Wegen der letzten Wochen, die wir draußen gelebt haben, sind wir so eine Wärme nicht mehr gewöhnt. „Setzt euch“, sagt Tseden-ish die 89 Jahre alte Frau von Ayush. Wir bekommen heißen Milchtee und Boortsog. Überglücklich und zufrieden sitzen wir an dem bullernden Kanonenofen, trinken heißen Tee und versuchen uns mit Händen und Füßen zu unterhalten. Meine Blicke gleiten durch das puppig eingerichtet Blockhaus. Es ist genauso wie man sich ein Blockhaus in Sibirien oder der Nordmongolei vorstellen kann. Die Schränke sind mit bunten Ornamenten bemalt. Ein Art Ahnentisch steht an einer Wand an dem Urkunden und viele Bilder der gesamten Familie hängen. Vor einem bunten Wandteppich flimmert ein Fernseher. Ein kleines Sofa mit rotweißen Kissen und einer Blumendecke ist die Bettstatt von Tscharaa die mit 12 Jahren die jüngste Adoptivtochter von Ayush und Tseden-ish ist. Der 85 Jahre alte Auyush und Tseden-ish schlafen in zwei getrennten Betten die auf den gegenüberliegnden Seiten des etwa 50 qm großen Raumes stehen. Die einzige Kochstelle ist der Kanonenofen hinter dem sich die bunt bemalte, hölzerne Geschirranrichte und gleichfarbige hüfthohe Schränke an die Wand schmiegen.
Fahles Licht schimmert durch die teils gebrochenen Fensterscheiben, auf denen die Kälte Eisblumen gemalt hat und uns anbleckt. „Hurra, im Augenblick kann sie uns nichts mehr anhaben“, raune ich leise. „Was hast du gesagt?“, fragt Tanja. „Ach die Kälte. Sie kann uns hier drin nichts mehr anhaben. Wir sitzen im Nest. Wir haben es geschafft“, freue ich mich. „Ja, wir haben es geschafft“, sagt Tanja mit glücklichem Gesichtsausdruck.
„Kommt ich zeige euch eure Jurte“, sagt Tsendmaa. Wir folgen ihr hinter das Blockhaus und stehen vor einer schönen kleinen Jurte. „Unser Zuhause für die nächsten sieben Monate“, sagt Tanja und tritt durch die kleine hölzerne Tür ins Innere. Drinnen donnert unser kleiner Kanonenofen, den wir in Mörön gekauft und schon in Saraas Jurte genutzt hatten. Shagai, der Freund von Saraa, hat bereits einen neuen Holzboden eingezogen und den Linoleum- und Teppichboden ausgerollt. „Vielen Dank fürs Einheizen“, sagt Tanja zu Ayush und Tsendmaa. „Ist denn unsere Ausrüstung schon da?“, frage ich. „Ja, bis auf ein paar Kleinigkeiten ist alles bereits angekommen. Wir haben es einstweilen in unsere Ambaar (Vorratschuppen) geschlichtet“, sagt Tsendmaa die leider kein Wort Englisch spricht. Aber das ist kaum ein Problem da wir in Verbindung mit Bilgee und unserer mit ihm entwickelten Sprache alles verstehen was wir verstehen müssen.
Nach der Besichtigung unseres mongolischen Hauses weist Ayush Mogi einen Platz hinter der Jurte zu. Dort legen wir eine Pferdedecke auf den kalten Boden und ketten ihn an einen hölzernen Zaun. Dann werden wir im Blockhaus zum Abendessen eingeladen. Es gibt eine kräftige Reissuppe mit Fleisch, Kartoffeln und Zwiebeln. Tsendmaa wollte für Tanja extra kochen weil sie Vegetarierin ist. Da man aber als Vegetarier in der Mongolei sicherlich nicht überleben kann hat sich Tanja schon vor Wochen entschieden ab und an Fleisch zu essen. „Wenn wir wieder Zuhause sind werde ich das Fleischessen wieder einstellen“, sagt sie. Ich bin froh, dass sie so entspannt ist und somit sich das Überleben auf Reisen leichter macht.
Es ist schon spät als wir zu unserer Jurte gehen, die Isomatten auf den frisch verlegten Holzboden ausrollen und uns in die Schlafsäcke verkriechen. Erst um 1:00 Uhr morgens wird es kalt in der Jurte. Ich stehe auf, entfache das Feuer im Ofen erneut und genieße den Luxus eines wärmenden Feuers im Zelt zu haben.
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