Im Haus des Filmproduzenten Hung
N 21°02’09.5’’ E 105°52’01.1’’Datum:
11.10.2016
Tag: 473
Land:
Vietnam
Region:
Delta des Roten Flusses
Ort:
Hanoi
Breitengrad N:
21°02’09.5’’
Längengrad E:
105°51’01.1’’
Tageskilometer:
300 km mit Auto zurückgelegt
Gesamtkilometer:
19.762 km
Bodenbeschaffenheit:
Asphalt / Schotter
Gesamthöhenmeter:
54.661 m
Sonnenaufgang:
05:50 Uhr
Sonnenuntergang:
17:36 Uhr
Temperatur Tag max:
35°C
Temperatur Tag min:
24°C
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
„Hai und Hung haben nur heute Abend Zeit. Es wäre deswegen gut wenn ihr euren Aufenthalt in Nim Binh etwas früher abbrecht“, sagt Manh Do als ich ihn anrufe. „Eigentlich wäre ich sehr gerne noch einen Tag hier geblieben“, sage ich zu Tanja. „Es kommt meist anders als geplant“, antwortet sie mit den Schultern zuckend. Schon vor einer Woche hatten wir mit Manh Do ausgemacht wegen der zukünftigen E-Bike-Elefanten-Expedition uns in Hanoi zu einer Besprechung zu treffen. Da wir glauben, dass der Filmemacher Hung und der hohe Regierungsbeamte Hai in dieser Sache etwas bewegen können, sehen wir dieses weitere Treffen als wichtig an und fahren noch am Nachmittag mit dem Bus in die Hauptstadt Vietnams. Wie in den letzten Wochen auch, wenn wir in Hanoi verweilen, checken wir in der Homestay ein in der wir schon ein paar Mal nächtigten. Kaum sind unsere Taschen und Ajaci im Zimmer, holt uns Manh Do mit seinem Allrad ab, um uns zu Hung zu chauffieren. „Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Fahrt“, begrüßt uns der Regierungsbeamte Hai freundschaftlich, der ebenfalls von Manh Do von Zuhause abgeholt wurde und mit im Auto sitzt. „Es war eine anstrengende Fahrt“, antworte ich hundemüde. „Hatte auch einen beschwerlichen Tag“, sagt er und erzählt erst vor zwei Stunden aus dem 1.600 Kilometer entfernten Ho Chi Minh angereist zu sein. „Ho Chi Minh? Wow, das ist ja echt weit. Was hast du denn dort gemacht?“, möchte ich wissen. „Regierungsgeschäfte“, antwortet er, nicht näher auf meine Frage eingehend. Manh Do hat vor einiger Zeit erwähnt, dass Hai wegen seiner Position das gesamte Jahr über, ganz Vietnam bereist. „Und da jammere ich wegen der vierstündigen Busfahrt“, sage ich es mir auf dem Rücksitz bequem machend. „Warum habt ihr Ajaci nicht mitgebracht?“, möchte Manh Do wissen. „Hung lädt uns doch zum Abendessen ein oder?“ „Ja.“ „Denke es ist nicht gut einen Hund in ein gutes Speiselokal mitzunehmen. Manche Restaurantbesitzer sehen das nicht gerne“, erklärt Tanja.
Eine Stunde später erreichen wir Hungs Haus außerhalb von Hanoi. Es ist ein vierstöckiger Neubau indem mehrere Familien wohnen könnten. „Hung muss ja eine große Familie haben“, wundere ich mich. „In diesem Anwesen wohnt nur seine Mutter“, verblüfft uns Manh Dos Antwort. „Nur seine Mutter? Und wo logiert er?“ „Hung gehört eine große Wohnung in Hanoi. Denke er hat das Haus hier nur bauen lassen, um Geld zu investieren“, erklärt er. „Hallo Tanja, hallo Denis!“, grüßt der Filmproduzent uns freundschaftlich umarmend. Auch seine alte Mutter lächelt respektvoll und geleitet uns in das große Haus. „Hallo“, ruft Two der Architekt und Mitinhaber der Nature Lodge uns ebenfalls umarmend. „Hätte nicht gedacht dich hier anzutreffen“, freue ich mich. „Habe mir extra freigenommen, um euch vor eurer Weitereise noch mal zu sehen“, entgegnet er lachend.
Wie es der Anstand verlangt, ziehen wir unsere Schuhe aus und folgen unserem Gastgeber. Wir kommen an der nagelneuen, hochmodernen Einbauküche vorbei. Ein Teller steht auf der Anrichte. „Möchtest du?“, fragt Hai, greift sich eine Handvoll der weißen, kleinen Dinger, und steckt sie genüsslich kauend in den Mund. Als ich genauer hinsehe, erkenne ich die Maden. Anscheinend eine Delikatesse für Vietnamesen. „Öh, nein danke“, antworte ich, und da es mir von der vielen Autofahrerei durch den wahnsinnigen Berufsverkehr Hanois etwas flau im Magen ist, trägt das Gemade nicht gerade dazu bei diesen zu beruhigen. Über eine moderne Wohntreppe steigen wir einen Stock höher. „Setzt euch“, bittet Hung, uns auf einer ausladenden Couch niederzulassen. Sofort wird Tee, Wasser und ein paar Kekse serviert. „Du magst keine Maden?“, fragt Two grinsend. „Gott bewahre“, antworte ich ehrlich, worauf er fast zusammenbricht vor Lachen. Two spricht perfekt Englisch und war mit einer Österreicherin liiert. Ein Grund warum er weiß, dass wir nicht unbedingt auf Insekten stehen. Bevor wir das Restaurant aufsuchen führt uns Hung stolz in sein Altarzimmer. Um unseren Respekt zu zeigen halten wir für ein paar Minuten inne und beten. Dann verlassen wir alle zusammen Hungs Haus und fahren zu einem speziellen, exklusiven Restaurant. Dort serviert man nicht nur edle Speisen, sondern bietet dem reichen Gast eine Gesangs und Tanzaufführung ausgewählter Künstler. Hung, der die Rechnung für seine Freunde übernimmt, gerät in Hochform. Er greift sich ein Mikrophon und trällert mit der Sängerin ein Lied. „Super! Klasse!“, loben alle die Karaoke-Performance.
Als ich nach dem Essen auf das eigentliche Thema zu sprechen komme, hören mir die vier Teilhaber der Nature Lodge aufmerksam zu. „Es wäre gut, wenn du uns eine Liste mit detaillierten Punkten eures Vorhabens zusammenstellen könntest, und diese uns beim nächsten Treffen präsentierst. Dann werden wir uns darüber Gedanken machen und eure Vorstellungen an die richtige Adresse weiterleiten, vielleicht auch an den Präsidenten von Vietnam“, beendet Hai das Gespräch…
Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.
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