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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 2

Gedanken eines Hundes

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    Tag: 77-78 Etappe Zwei

    Sonnenaufgang:
    05:55

    Sonnenuntergang:
    17:35

    Temperatur - Tag (Maximum):
    22 Grad

Tanjas-Geburtstags-Camp — 31.08.2001 – 01.09.2001

Starker Wind lässt die Stoffwände des Zeltes flattern. Die Temperaturen sind drastisch gefallen. Seit Monaten ist heute der kälteste Tag. Die Wolken haben sich zwar wieder verzogen und das ewige Blau zieht sich über unsere Köpfe, doch das Thermometer zeigt nur 22 Grad an. Ich nutze das angenehme Klima, um zu schreiben und gebe wie üblich an diesem Tag einige Interviews.

Am Abend feiern wir wieder Geburtstag, denn ich habe Tanja versprochen das sie während des gesamten Aufenthaltes in diesem Camp Geburtstag hat. Wir trinken den restlichen Rotwein und wärmen uns an einem flackernden Feuer. In der Glut backen wir dann die Pizza die wir eigentlich schon gestern verspeisen wollten. Da wir uns gestern aber mit Reischips, Oliven und Käsestückchen so vollgegessen haben entschieden wir uns die Pizza erst heute in den Bedourie zu legen. Auch wie der gestrige Abend gipfelt dieser in einem wunderschönen Fest. Später, als wir ins Zelt gehen und Rufus sich schon in seinem Schlafsack zusammengerollt hat, werfe ich einen Blick darunter um vielleicht sein Tagebuch zu entdecken. Ich habe bisher schon öfter nachgesehen aber er scheint dafür verschiedene Verstecke zu besitzen. „Ah da ist es,“ flüstere ich leise und ziehe es heraus. Neugierig schlage ich es auf, um nachzusehen ob er etwas Neues eingetragen hat.

DAS EXPEDITIONSTAGEBUCH EINES EXPEDITIONHUNDES NAMENS RUFUS

Heute dachte ich endlich einmal wieder mit einem Auto fahren zu können. Gleich 13 kamen da auf den staubigen Weg angefahren. Ich habe sie ja schon weit vor Tanja und Denis gehört und mich darauf gefreut. Als dann Denis zu ihnen ging und die Menschen begrüßte wartete ich auf meine Chance. Vorsichtig bin ich um die Fahrzeuge herumgeschlichen, um nachzusehen ob nicht irgendwo ein Fenster oder eine Tür offen steht. Aus einem der Autos hat es besonders lecker gerochen. Ich war mir sicher, dass sie darin frische Steaks aufbewahrt haben. Tatsächlich war das hintere Fenster offen. Ich setzte gerade zum Sprung an als mich Tanja entdeckte und mit lauten Worten schimpfte. Ich wollte nicht auf sie hören und habe es trotzdem versucht in das Fenster zu hüpfen aber dann kam sie angerannt und hat mich zurückgepfiffen. Es ging mir ja nicht nur um das leckere Fleisch, nein auch im Auto zu sitzen ist eine wunderbare Sache. Wenn ich mir es genau überlege gefällt mir das Autofahren sogar besser als auf Hardie zu reiten. Hardie ist zwar mein Freund aber manchmal habe ich das Gefühl er will mich einfach von seinem Rücken schütteln. Erst vor wenigen Tagen konnte ich mich nicht mehr halten und bin im hohen Bogen auf die Erde gefallen. Hardie ist plötzlich nach vorne gestürmt ohne mich zu warnen. Ich weiß nicht was da mit ihm los ist aber auf jeden Fall kann mir so etwas in einem Auto nicht passieren.

Ich muss auch unbedingt noch von meiner Katzenjagd berichten. Die jage ich ja am liebsten. Ich habe nichts gegen Echsen aber Katzen sind viel interessanter und vor allem größer. Wenn sie nachts in unser Lager kommen und versuchen etwas von unserem Essen zu stehlen jage ich ihnen einfach so lange hinterher bis sie das Fürchten bekommen und nie mehr auftauchen. Einmal habe ich eine richtig Große so schnell verfolgt, dass ich sie fast erwischt habe. Denis hat mich sogar gelobt und gesagt, dass er und Tanja ohne mich nicht gut aussehen würden. Er hat gesagt ich habe das Lager gut verteidigt.

Am meisten gefällt es mir wenn mir die Katzen am Tag über den Weg laufen. Dann brauche ich nicht aus meine Schlafsack kriechen und kann sie sofort jagen. Obwohl ich Tanja und Denis richtig gern mag kann ich nicht verstehen warum sie mich immer schimpfen wenn ich sie doch verteidigen will. Einmal bin ich einer sogar bis in den Baum nachgeklettert aber irgendwie können sie sich da oben besser halten. Ich hätte sie trotzdem bestimmt erwischt wenn mich Denis nicht davor zurückgehalten hätte. Ich kann nur sagen so ein Hundeleben auf einer Expedition ist ein hartes Leben…

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