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Mongolei/Sturm Camp MONGOLEI EXPEDITION - Die Online-Tagebücher Jahr 2011

Ulzii, eine spirituelle Herausforderung?

N 48°56'211'' E 102°04'063''
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    Tag: 48

    Sonnenaufgang:
    06:40

    Sonnenuntergang:
    19:37

    Luftlinie:
    04,79

    Tageskilometer:
    7

    Gesamtkilometer:
    616

    Bodenbeschaffenheit:
    Wiese

    Temperatur – Tag (Maximum):
    27 °C

    Temperatur – Tag (Minimum):
    15 °C

    Temperatur – Nacht:
    minus 2

    Breitengrad:
    48°56’211“

    Längengrad:
    102°04’063“

    Maximale Höhe:
    1384 m über dem Meer

    Aufbruchzeit:
    11:15

    Ankunftszeit:
    12:45

Nach der kurzen Nacht wecke ich Ulzii wie vereinbart um 8:00 Uhr. Er gibt kaum einen Laut von sich. 10 Minuten später versuche ich es erneut. Ich vernehme nur ein mürrisches Grunzen. „Komm Ulzii aufstehen. Wir müssen weiter“, rufe ich freundlich. Es dauert dann 45 Minuten bis er sich aus dem Zelt begibt und wie Falschgeld herumsteht. Sein Gesichtsausdruck und Ausstrahlung sind gelinde gesagt übel. Uns ist nicht klar was ihm über die Leber gelaufen ist da er mit uns nicht darüber spricht. „Mein Gott hat der eine Laune“, meint Tanja. Bilgee hingegen ist wie immer ausgeglichen und freundlich. Er kocht allerdings auf der letzten Gasflasche Wasser obwohl er genügend Feuerholz zusammengetragen hat. „Ulzii, kannst du Bilgee bitte sagen dass wir kaum noch Gas haben und diese Flasche unsere eiserne Reserve ist. Wir dürfen sie nur im Notfall nutzen.“ „Hab ich ihm gesagt“, kommt eine knappe Antwort. Weil ich mit seiner Übersetzung an diesem Morgen nicht rechnen kann versuche ich es Bilgee mit Zeichensprache und ein paar mongolischen Wörten selber zu erklären. Sofort dreht er den Kocher aus und gibt mir zu verstehen im Laden des Touristencamps nachzufragen ob es dort Gaskartuschen zu kaufen gibt. Kaum hat er das Camp verlassen folgt ihm Ulzii in einem Tempo das man kaum beschreiben kann. Würde er nicht einen Fuß vor den anderen setzen würde er glatt umfallen. „Warum geht er denn jetzt ins Touristencamp. Er soll lieber sein Zelt ausräumen und zusammenbauen“, meine ich inneren Ärger verspürend. Es dauert nicht lange und Bilgee kommt erfolglos zurück. Wir verstehen dass der Laden geschlossen ist.

Als Tanja dann zum Frühstücken ruft nimmt sich Ulzii zwei Pferde um sie zum tränken zu führen. „Ulzii, jetzt lass uns erst frühstücken. Ansonsten kann ich meine Küchenbox nicht aufräumen wenn ich auf dich warten muss“, fordert ihn Tanja auf. „Ich muss erst den Pferden Wasser geben“, antwortet er Tanjas Einladung ignorierend und wackelt in Zeitlupentempo davon. „Ulzii, es gibt hier kein Wasser. Der Fluss ist zu weit!“, rufe ich noch doch er scheint mich nicht zu hören. Nachdem er erwartungsgemäß für lange Zeit das Lager verlassen wird, räume ich mit Bilgee das Zelt aus, rolle die Isomatten zusammen und baue mit Bilgee das Zelt ab. Eine ¾ Stunde später erscheint Ulzii wieder. „Das Wasser ist sehr weit“, sagt er worauf ich nur den Kopf schüttle. Nachdem die Laune von Ulzii kaum noch zu ertragen ist überwinde ich mich mit ihm zu sprechen. „Was ist denn los Ulzii? Warum bist du so schlecht gelaunt?“ „Ist alles okay.“ „Ulzii bitte sage mir was los ist? Deine Laune ist doch nicht okay?“, frage ich erneut worauf er mich einfach ignoriert, sich umdreht und pinkelt. Über diese Reaktion nun wirklich erschrocken versuche ich keinen weiteren Versuch mit diesem Mann zu sprechen. Sein Verhalten zeigt mir was er von meiner Frage hält und hat mich zugleich verletzt. Diese Mongolen soll man verstehen. Ein alter Teil in mir ruft danach Ulzii von seinem Dienst sofort zu entlassen. Ich überlege ob wir es mit Bilgee alleine schaffen. Tanja und ich sind uns aber darüber im Klaren das Bilgee einen mongolischen Mann braucht mit dem er sprechen kann, mit dem er Witze reißen kann und der aus seinem Kulturkreis stammt. Wir könnten uns vorstellen, dass auch Bilgee so einen Trip nicht alleine schafft. Er braucht ein Stück Vertrautheit um sich herum. Es ist für Tanja und mich schon nicht leicht hier in der Isolation zu leben. Aber wir haben immerhin uns. Wir können uns austauschen, miteinander sprechen, unsere Bedürfnisse und Wünsche äußern. Wir können über Heimweh sprechen, über Sinn und Unsinn dieser Reise. Wir sprechen über das Für und Wieder. Über das Lernen und vieles mehr. Wie muss es einem ergehen wenn er keinen hat mit dem er sprechen kann? Bilgee spricht nur Mongolisch. Also hat er nur bedingt die Möglichkeit sich mit uns auszutauschen. Schon alleine dafür brauchen wir Ulzii. Abgesehen davon darf man auf so einer Reise auch mal schlecht drauf sein. Ulzii hat schon wegen seinen schlechten Englischkenntnissen nicht die Chance sein Gefühlsleben zu erklären. Bei einer rudimentären Sprachmöglichkeit gibt es unendlich viele Chancen sich falsch auszudrücken oder falsch verstanden zu werden. Es ist nicht seine Schuld, dass es mich ärgert wenn er meine Aufforderungen missachtet, sich wie in Zeitlupe bewegt oder schlecht drauf ist. Ganz im Gegenteil ist es meine Psyche die mir da einen Streich spielt. Es ist mein eigener Spiegel der in mir Ärger verursacht. Es sind Altlasten und vor allem Erziehungsmuster meiner Herkunft die in mir Unmut aufkommen lassen wenn jemand langsam ist. Gerne bezeichnen wir solche Menschen als faul, nur weil wir uns in den Industrienationen ständig selbst überholen und nichts schnell genug gehen kann. In Deutschland arbeiten wir Menschen oft wie die Wahnsinnigen nur um soviel wie nur möglich an Luxusgütern um uns herum anzureichern. Wir wissen mittlerweile alle, dass diese Güter, dieser Luxus in keiner Weise glücklich macht. Ganz im Gegenteil schafft er Abhängigkeiten die bis zu Freiheitsentzug führen können. Oder, wie soll man es anders sehen, wenn ein Manager 16 Stunden am Tag arbeitet und das Wochenende nicht bei seiner Frau und Kinder verbringt, sondern irgendwo in der Fremde. Irgendwo im Flugzeug oder in einem Hotelzimmer. Dann wenn er 65 Jahre alt und vom Job ausgebrannt und krank geworden ist kann er das Leben nicht mehr zurückdrehen. Es ist bis dahin gelaufen. Die Uhr ist bis dahin abgelaufen. Die Kinder sind groß, hatten oftmals vom Vater nichts, die Frau ist fremdgegangen oder weggelaufen. Aber der Mann oder auch die Frau haben Karriere gemacht. Das ist vermeintlich wichtig im Leben der Industrienationen. Da stellt sich nicht mal die Frage ob das anstrebenswert ist oder nicht. Der Fall liegt klar auf der Hand. So ein Leben ist in keiner Weise anstrebenswert. Da gilt der Spruch weniger ist mehr. Was auch bedeuten kann, dass man ein Leben mit der Familie führt und nicht von einer Besprechung zur anderen hastet. Durch meine Berufung als Dokumentarist und schreibender Abenteurer habe ich mit vielen Führungskräften zu tun und weiß wovon ich spreche. Diese aufgeführten Zeilen sind kein Einzelfall. Fairer Weise muss ich hier aber auch erwähnen, dass wir Menschen schnell in ein Abhängigkeitsverhältnis hinein rutschen ohne es anfänglich zu merken. Ist man mal im Kreislauf eines Systems eingebunden ist es enorm schwer bis fast unmöglich sich daraus wieder zu entfernen. Manche schaffen es. Manchmal helfen uns Schicksalsschläge, gesundheitliche Probleme, ein Herzinfarkt, ein schwerer Unfall um wieder aufzuwachen. Manche Menschen nutzen diese Rückschläge als Chance. Eine Chance die man bekommen hat um sich dem Wahnsinn bewusst zu werden und sich dem wesentlichen im Leben zu widmen. Dem Leben selbst. Der Freude, dem Genießen, dem Glück. Alleine ein wunderschöner Sonnenaufgang ist ein Geschenk. Es kostet nichts außer ein wenig Aufmerksamkeit. Und genau diese geht im Alltagstress oftmals verloren. Ulzii mit seiner Langsamkeit erinnert mich daran. Bringt mich zum Nachdenken und veranlasst mich diese Zeilen zu schreiben. Eigentlich müsste ich mich bei ihm bedanken. Dafür bräuchte ich aber die Größe eines Weisen Mannes. Wer weiß? Vielleicht schaffe ich es in diesem Leben die Dinge schon während sie geschehen gelassen zu nehmen. Dann wird das Leben einfacher, unkomplizierte und noch schöner sein.

Durch Ulziis Verhalten ist uns auch bewusst geworden in welchem Abhängigkeitsverhältnis wir uns befinden. „Wir müssen unbedingt etwas mehr Mongolisch lernen“, beschließe ich um mit Bilgee besser kommunizieren zu können. Bilgee besitzt ein Mongolisch Englisch Übersetzungsbuch und wir haben ein Deutsch Mongolisch Übersetzungsbuch. Mit Hilfe dieser beiden Bücher tausche ich mich während der Abewesenheit von Ulzii aus. Wir besprechen die Reiseroute von heute. In wie viel Kilometern wir mit Wasser rechnen können, wie lange wir in dem Camp bleiben und ob es gut für seine Jagd sein wird. Also war der kleine Zwischenfall auch ein kleiner Tritt in den Hintern mehr die Sprache zu lernen. Ein weiterer Grund mich bei Ulzii zu bedanken.

Als wir uns dann um 11:15 Uhr in Bewegung setzen liegt erstmal eine Decke des Schweigens über der Reisegruppe. Jeder macht sich seine Gedanken. Ohne Frage war der gestrige Tag für alle Beteiligten eine Herausforderung. Auch für mich. Der Stress mit dem gierigen Hirten hat mich eventuell mehr Kraft gekostet als ich zugeben möchte.

Bilgee führt Sharga über das Lavagestein in Richtung eines weiteren Passes. „Dort oben. Dort wo die weißen Felsspitzen zu uns herablinken müsste eine Quelle sein. Das ist unser Ziel“, sagt Bilgee auf den Bergkamm deutend. „Wie weit glaubst du ist es bis dort hin?“, frage ich. „Fünf oder sieben Kilometer“, antwortet er freundlich wie immer. „Ich muss unbedingt wieder üben wie man den Pferdewagen führt. Wir brauchen auch in diesem Bereich ein Selbstständigkeit“, sage ich zu Tanja die neben mir reitet. „Ja, und wir müssen lernen wie man ohne fremde Hilfe die Zugpferde vor den Wagen spannt“, gibt sie mir Recht. „Nach dem nächsten Rastcamp werde ich Bilgee bitten mir das beizubringen“, sage ich Sar um einen Felsblock lenkend.

Um 12:45 Uhr erreichen wir einen kleinen Bach der unterhalb der weißen Felsen entspringt. „Hier gab es mal ein Kloster“, verrät uns Bilgee auf einen Gedenkstein deutend. Wo sollen wir den Pferdewagen hinstellen?“, möchte er dann wissen. Ich sehe eine einigermaßen gerade Stelle auf dem langgezogenen Berghang und deute darauf. Kaum ist Sharga ausgespannt machen sich Bilgee und Ulzii auf um von einem sich in der Nähe befindlichen abgebrochenen Jurtencamp Holzbalken für das Feur heranzuschleppen. Ich baue wieder unser Zelt auf, spanne das Solarpannel darüber, um genügend Storm für meine Schreibarbeit in die Autobatterie speisen zu können. Tanja baut eine Feuerstelle und kocht Wasser.

Als ich mich dazusetze sprechen wir über Ulzii und wie wir uns ihm gegenüber verhalten sollen. Wir kommen zu dem Schluss der Sache nicht zu viel Gewicht zu verleihen. „Ich werde trotzdem mit ihm sprechen. Es kann nicht angehen das er sich während du mit ihm reden möchtest einfach umdreht und pinkelt. Das ist respektlos. Er soll zumindest wissen dass er so nicht mit dir umgehen kann. Ich hätte gerne seine Entschuldigung dafür“, erklärt Tanja. Als Ulzii vom Feuerholzholen wieder da ist fordert sie ihn auf sich zu uns zu setzen. Sie spricht lange mit ihm über die Wichtigkeit der Expeditionsmoral. Auch darüber das die Höhen und Tiefen des Einzelnen nicht an andere aus gelassen werden dürfen. Wir müssen zusammenhalten und uns gegenseitig respektieren und akzeptieren. Auch ist es wichtig einzusehen wenn wir Fehler machen und uns dafür entschuldigen. Deswegen wäre es gut wenn du das bei Denis tust. Er hat sich durch deine Handlung verletzt gefühlt“, erklärt sie. Ulzii spricht darüber das er wegen den Pferden besorgt war. Das dies der Grund seines Verhaltens war. Er sieht mich an. Denkt nach und sagt: „Es tut mir leid Denis. Ich entschuldige mich.“ „Ich nehme deine Entschuldigung an“, sage ich lächelnd, worauf wir uns die Hand reichen. Augenblicklich ist die Stimmung im Camp wieder besser. Tanja hat mit ihrer Vermittlungsrede einen wichtigen Dienst zum Fortbestand der Expeditionsreise geleistet. Eigentlich wäre das als Leiter dieser kleinen Gruppe meine Aufgabe gewesen. In diesem Fall war es aber gut einen einigermaßen neutralen und entwickelten Vermittler wie Tanja reden zu lassen.

Mit guter Laune versuche ich nun unseren Expeditionskocher zu reparieren. Ich zerlege ihn völlig bis ich den Grund seines Versagens entdecke. Es ist ein defekter, vom Zahn der Zeit, angefressener kleiner Dichtungsring. In meinem Ersatzteilkid finde ich zum Glück so ein Gummichen. „Puh, wenn ich den austausche geht der Kocher wieder“, freue ich mich da ich weiß was es für uns alle bedeutet wenn dieser wichtige Ausrüstungsgegenstand dauerhaft ausfallen sollte. Als ich den neuen Dichtungsring guten Mutes über den Stößel ziehe reißt er. „Oh nein! Das war’s!“, rufe ich erschrocken. „Wie das war’s? Du kannst ihn doch bestimmt trotzdem reparieren?“, fragt Tanja. „Nein. Wir haben nur die eine Ersatzdichtung“, antworte ich den Kopf schüttelnd. Bilgee reicht mir sein Feuerzeug und sagt dass sich darin einen Dichtungsring von gleicher Größe befindet. Obwohl ich es nicht zerstören möchte bietet er mir an das Feuerzeug zu zerlegen. In der Tat finde ich ein kleines Gummiringchen darin welches sich jedoch als unbrauchbar zeigt. „Du kannst den Kocher wegpacken. Ab sofort sind wir auf Feuerholz angewiesen und können uns abends nicht mal schnell heißes Wasser für einen Tee kochen“, sage ich enttäuscht. Durch die ständigen Ausfälle unserer Technik auf dieser Reise sind wir gezwungen uns mehr und mehr wie die Reisenden vergangener Zeiten zu versorgen. Der Technikluxus den wir mitgebracht haben ist nun auf ein Minimum geschrumpft. Auch diese Situation zeigt uns wie abhängig wir uns von der Zivilisation gemacht haben. Wie schnell wir vergessen haben, dass es auch ohne geht.

Während ich so dasitze und die kaputten Teile des Feuerzeugs einsammle, bekommen wir wieder Besuch. Wie es der Zufall möchte ist es Bilgees älterer Bruder, der völlig betrunken aus einem Kleintransporter stolpert und uns überschwänglich begrüßt. Er schüttelt uns die Hand. Vor allem Tanjas Hand möchte der Mann nicht mehr loslassen. Dann kommt er zu mir. Durch seinen Suff die Kontrolle über sein Organ verloren zu haben, schreit er mir ins Ohr. Speichel fliegt mir dabei ins Gesicht. Er packt meinen rechten Arm grob und schüttelt unaufhörlich daran. Dann greift er mir in meinen Bart. „Mann wie alt bist du denn? Bei so einem Bart siehst du aus als wärst du 80 Jahre alt“, krakeelt er laut lachend. Da Mongolen kaum einen Bartwuchs besitzen ist mein graumelierter Bart, der jeden Tag ein Stückchen länger wird, etwas worüber man gerne spricht. „Was hast du denn da für einen tollen Sattel? Kann ich den haben?“ „Nein den brauchen wir noch für unsere Reise.“ „Du bist aber ein schlechter Mensch!“, ruft er darauf hin mir den kleinen ausgestreckten Finger seiner Faust entgegenhaltend. Da ich weiß, das dieses Zeichen „Mo“, heißt und für alles was schlecht ist genutzt wird, vor allem das es von einem Betrunkenen kommt, nehme ich es nicht ernst. Nachdem er mich kräftig beleidigt, seine Witze verschossen hat und von uns keinen Wodka bekommt, macht er sich endlich wieder auf in seinen Kleinlaster zu klettern. Seine Frau, die dort schon seit einer halben Stunde sitzt, nimmt es anscheinend gelassen hin dass der betrunkene Ehemann sich hinters Steuer setzt und sein Fahrzeug über die Steppe davonfährt.

Gegen Spätnachmittag kommt ein Sturm auf der es unmöglich macht weiter am Campfeuer zu sitzen. Mit jeder Minute werden die Böen kräftiger. Es steigert sich so sehr, dass der Pferdewagen anfängt zu wackeln. Wir verschließen ihn und legen zu Sicherheit Steine unter die Räder. „Schau dir mal das Zelt von Ulzii und Bilgee an!“, brülle ich gegen den Wind. Sofort eile ich zu dem verformten Stoffhaus hin und stelle fest, dass sie kaum Heringe gesetzt haben. „Schnell Ulzii! Wir müssen die Sturmverspannungen ziehen ansonsten bläst es euch das Zelt weg!“, rufe ich. Danach eile ich zu unserem Zelt, um es besser gegen den Sturm zu sichern. Ich hole meinem Windmesser um zu sehen mit welcher Kraft die Sturmböen blasen. „Windstärke 10. Unglaublich. Das ist ein schwerer Sturm“, sage ich meine Kopf wieder in unsere Behausung zurückziehend. „Halten das die Zelte aus?“, fragt Tanja. „Sollten sie schon. Wenn die auch noch zusammenbrechen haben wir wirklich ein Problem“, antworte ich. „Was sagt Bilgee zu dem Wetter. Wird es sich ändern?“, möchte Tanja wissen. „Laut seiner Aussage wird es die nächsten drei Tage schneien“, meine ich, mir den Schlafsack über die Knie ziehend.

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