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Moldawien/Vulcanesti

Tanjas Gedanken

N 45°41'06.5'' E 028°24'33.3''

Gestern Abend haben wir uns unterhalten und Denis meinte, dass er mich schon etwas beneide, wenn ich so losziehen darf, die Dinge zu besorgen, die wir brauchen oder Erkundigungen einzuholen, während er schreibt. So nun beneide ich Denis, weil er gerade los gezogen ist und ich schreibe… nein so ist es nicht ganz… ich berichte nun gerne ein wenig:

Moldawien! Auf dem Weg zur Grenze wurde ich immer aufgeregter, natürlich in einer positiven, neugierigen Form. Was soll ich mir unter diesem Land vorstellen, am besten nix, denke ich mir im gleichen Zug. Nachdem wir die Grenze passiert haben fühlt es sich schon anders an, obwohl ich mir auch sogleich denke, das ist vielleicht Einbildung. Nur weil ich weiß, dass ich in Moldawien bin heißt es doch noch lange nicht, dass es sich anders anfühlt… warten wir es ab.

Eindeutig ist auf jeden Fall, dass man hier Reisende in unserer Form nicht gewohnt ist. Sprich, Menschen die Bunt wie Papageien gekleidet sind und ihre Räder vorantreiben. Wir winken uns gegenseitig zu und lachen uns an. Was mich sehr erfreut, ist der Fakt, dass ich hier kyrillische Schrift an den Läden und auf Schildern zu lesen bekomme. Nicht, dass wir besonderst viele Russisch Kenntnisse besitzen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Womit ich meine es kann ja noch werden. Bald stellen wir fest, dass wir hier schon mehr kommunizieren können als in Rumänien. Im Moment schreibe ich ja nur von den aller ersten Eindrücken. Zum Beispiel habe ich auch das Gefühl die Menschen möchten uns nicht zu sehr betrachten obwohl sie es eigentlich wollen. Das ist glaube ich sehr höflich gemeint. Ich bin da unhöflicher. Schaue zum Beispiel schon mal auf den Tisch des Nachbarn, um zu sehen was es da gibt. Dann müssen wir alle wieder lachen. Gestern Abend saßen wir in einer Straßenkneipe an einem Tisch. Denis hatte Freude daran die verschiedenen Autos zu fotografieren und wir betrachteten gemeinsam das Straßenbild. Irgendwann stell ich fest, dass sich Gäste an Tische hinter uns gesetzt haben und uns beobachten. Genaues Beobachten ist für uns auch angesagt, denn wenn wir in einen kleinen Laden hier gehen, halte ich erst mal inne. Alles ist gut sortiert, liebevoll präsentiert und aufgestellt. Kekse und Bonbons werden einzeln verkauft. Ein Grund mehr, dass ich absolut sprachlos war als uns die Mädchen je einen Bonbon schenkten und die größeren eine Picknicktüte… Menschen die mit Sicherheit weniger haben als wir begegnen uns mit so viel Großzügigkeit.

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