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Russland/Semikarakorsk

Schilfland

N 47°30'46.4'' E 040°49'39.4''

Am Morgen spüren wir in unseren Oberschenkeln noch die 110 Kilometer von gestern. Für heute wollen wir uns schonen und planen eine kürzere Strecke. Allerdings ist der extreme Ostwind wieder zur vollen Stärke erwacht und lässt schon von der ersten Minute an den Tag sehr anstrengend werden. Nach 35 Kilometer sind wir ausgepowert. Wie immer suchen wir einen Ort für unsere Mittagsrast. An allen möglichen Rastplätzen liegt unendlich viel Müll. Auch hier wird alles was man nicht mehr benötigt hemmungslos in die Natur geworfen. Allerdings gibt es im Vergleich zur Ukraine einen staatlichen Straßenreinigungsdienst der viele Straßenränder soweit möglich sauber hält.

An einer Straßenbaustelle finden wir hinter einem aufgeschütteten Sandhaufen etwas Ruhe vor dem Wind. Den Müll ignorierend gönnen wir unseren Körper eine Verschnaufpause. Dann geht es weiter. Seit hunderten von Kilometern ist die Verkehrsader auf einem Damm errichtet der sich ein paar Meter aus dem Tiefland erhebt. Schilfland und fruchtbare Felder säumen unseren Weg. In einiger Entfernung erhaschen wir manchmal einen Blick auf den Don.

Im Altertum wurde der Fluss auch Tanais genannt. Griechische Geographen bezeichneten den Don damals als Grenze zwischen Europa und Asien. Später nannten die Tataren, die nach Europa eindrangen, den Fluss Tuna oder Duna. Der 1.870 Kilometer lange Fluss entspringt südöstlich von Moskau und ergießt sich unweit von der Stadt Asov ins Asowsche Meer.

Friedlich wirkt das Donbecken auf uns. Vögel nisten im nahen Schilf. Große Wasserflächen scheinen für die Fischzucht aufgestaut worden zu sein. Nichts begrenzt unsere Sicht. Kaum zu glauben das solch eine sanftmütig wirkende Naturlandschaft im 2. Weltkrieg der Austragungsort von großen Schlachten zwischen den deutschen und sowjetischen Truppen war.

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