Norwegen – Resümee – Ende
N 49°29’04.4’’ E 011°11’40.0’’Datum:
06.12.2020 bis 12.12.200
Tag: 126 – 132
Land:
Norwegen / Dänemark / Deutschland
Ort:
Schwaig bei Nürnberg
Kilometer:
2228 km
Gesamtkilometer bis Zuhause
11986 km
Bodenbeschaffenheit:
Asphalt
Fähre von Kristiansand nach Dänemark
1
Brückenüberquerungen von Lillehammer nach Kristiansand
225
Tunneldurchfahrten von Lillehammer nach Kristiansand
69
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
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Am Tag unseres Abschieds fuhren wir der Küstenstraße von Senja entlang, um die Insel zu umrunden. Am Ende der Landzunge zwischen Steinfjord und Ersfjord verabschiedete sich das Oksen Gebirgsmassiv, dessen spitze Felsnadeln den wolkenverhangenen Himmel durchdrangen, mit dramatischen Bildern. Sturmgepeitschte Wellen donnerten mit urigem Getöse gegen das felsige Ufer. Die Gischt spritzte haushoch in den wolkenverhangenen, trüben Himmel. „Wow!“, staunten wir und bedankten uns bei Mutter Erde für die faszinierende Zeit am Steinfjord.
Als wir im Frieden mit uns und unserem Leben dahin cruisten riss uns ein weiterer Beinahunfall aus unserer Liturgie. Um Haaresbreite wurden wir mitten in einem schmalen Tunnel von einem Lastwagen gerammt. „Puh, welch ein Glück wir hatten!“, stöhne ich laut, worauf Ajaci wieder seine Augen öffnet und mir mit einem grunz ähnlichen Laut zu verstehen gibt endlich wieder zu Tanja ins Fahrzeug zurückgehen zu wollen. „Ja, ich bin bald am Ende unserer Reise“, sage ich, worauf er seinen Kopf mit einem leisen „Wuff!“, wieder ablegt.
Ich denke an den größten Gezeitenstrom der Welt an dessen Ufern wir noch vor wenigen Tagen entlangwanderten und wir den laut murmelnden und gefährlich rauschenden Strudeln zusahen, die alles was auf ihnen schwimmt in die Tiefe ziehen. An die Atlantikstraße, die man zum norwegischen Bauwerk des Jahrhunderts erklärte, die uns derart beeindruckte, dass wir sie gleich öfter befuhren, um sie aus mehreren Perspektiven fotografieren zu können. Nicht zu vergessen Lisa und Patrick mit ihrem sozialen Engagement in Afrika, mit denen wir zwei Tage verbrachten. Und jetzt am Ende dem sich noch mal aufbäumenden Winter, der uns nicht aus seinen Fängen lassen wollte, als er uns gestern und vorgestern vereiste Straßen, ungeräumte Pässe, zufrierende Seen, Flüsse und Wasserfälle in den Weg legte.
„Was für eine Reise, auf der wir in knapp 12.000 Kilometer 632 Brücken überquerten, 415 Tunnel durchfuhren und 8 Fähren nutzten. Welch fantastische, beindruckende und unvergessliche Erlebnisse wir gesammelt haben. Es kommt mir bald so vor als wären wir die Hauptdarsteller einer magischen, märchenhaften Geschichte gewesen. Ein Gefühl der Melancholie überkommt mich. Ich graule Ajaci den Kopf, der meine Stimmung aufzufangen scheint und mich mit seinen dunkelbraunen Augen treuherzig und liebevoll ansieht. „War eine großartige Zeit. Was meinst du mein Lieber?“ „Wooouuuuiii!“, heult er bestätigend, worauf ich mich fröstelnd erhebe, um zu Tanja in die Terra Love zu gehen, um ihr leckeres Abendessen zu genießen und ein oder zwei Büchsen dänisches Bier zu trinken…