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Aufgeladen nach Marokko

Leben im Wohnmobil Traum oder Albtraum?

N 28°29'42.7" W 011°20'13.0"
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    Tag: 25.01.2024

    Tag: 419

    Camp 75

    Land: Marokko

    Ort: Camping Atlantique

    Breitengrad N: 28°29’42.7″

    Längengrad W: 011°20’13.0″

    Tageskilometer: 321 km

    Gesamtkilometer: 11.464 km

    Höhe: 5 Meter

    Temperatur Tag max: 26°

    Temperatur Nacht: 15 °

    Aufbruch: 9:00 Uhr

    Ankunft: 17:30 Uhr

    Fahrzeit: 8:30 Std.

Wir beginnen den wunderschönen Morgen mit einem Strandspaziergang am Atlantik. Die Möwen begrüßen uns kreischend und ziehen ihre Bahnen über die sich brechenden Wellen, immer auf der Suche nach frischem Fisch. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die rosafarbenen Wolken dringen, kehren wir zu unserer Terra Love zurück. „Bevor wir aufbrechen, möchte ich noch unser Trinkwassersystem reinigen“, sage ich, durch die frische Morgenluft voller Energie, und mache mich sofort an die wichtige Arbeit. Unser Wohnmobil hat einen 270-Liter-Frischwassertank, der uns bei sparsamer Nutzung für gut drei Wochen reicht, vorausgesetzt wir nutzen das Wasser nicht zum Duschen, sondern reinigen uns mit Waschlappen – vor allem dann, wenn wir in der Wüste leben, wo jeder Tropfen Gold wert ist.

Unser Trinkwasser, das ebenfalls aus dem 270-Liter-Frischwassertank kommt, generieren wir, indem es beim Öffnen eines gesonderten Wasserhahns von einer Pumpe durch einen Keramik- und einen Aktivkohlefilter gepumpt wird. Für uns ist dies eine simple und geniale Lösung, um sauberes Trinkwasser zu bekommen. Dieses Filtersystem hat sich in den letzten fünf Jahren bewährt. Ich nutzte es schon vor Jahrzehnten erfolgreich auf meinen früheren Expeditionen zu Urvölkern im Amazonasquellgebiet und in Westneuguinea.

„Schau dir das an, der Keramikfilter hat einen Haarriss“, sage ich erschrocken zu Tanja und zeige ihr die feine, kaum sichtbare Linie, nachdem ich den Filter von der Anlage geschraubt habe. „Wie kann das passieren?“, wundert sich Tanja. „Wenn ich das wüsste“, antworte ich. „Obwohl, bei der letzten Filterreinigung vor einigen Monaten ist mir der Keramikfilter aus der Hand gerutscht und auf den Boden gefallen. Nur ganz leicht, aber vielleicht war das der Grund“, überlege ich laut. „Zum Glück haben wir einen Ersatzfilter dabei“, sage ich erleichtert und schraube den neuen Keramikfilter in seine Halterung.

Eine Stunde später lassen wir den schönen Stellplatz am einsamen Strand von Laayoune hinter uns und fahren der Sonne entgegen. „Achtung, Speedbreaker!“, warnt mich Tanja, denn man sieht die sich quer über die Straße ziehenden Erhebungen im Sonnenlicht kaum. Auf unserer Fahrt durch Marokko müssen wir besonders auf die sogenannten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen achten, die eigentlich dazu gedacht sind, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, insbesondere für Fußgänger und Radfahrer. Diese Speedbreaker tauchen manchmal recht unverhofft auf, oft vor einem Kreisverkehr, einer Kreuzung, an Ortseingängen, Baustellen und manchmal auch völlig überraschend. Sollte man eine solche Erhebung übersehen, kann das für den Autofahrer sehr gefährlich werden. Einige dieser Geschwindigkeitsbrecher sind derart extrem, dass sie einem Fahrzeug die Stoßdämpfer und sogar die Achsen zerstören können, vor allem wenn man die teilweise krassen Erhebungen übersieht oder abrupt bremst, um größeren Schaden am Fahrwerk zu vermeiden. Auffahrunfälle und Kontrollverluste kommen an solchen Stellen immer wieder vor.

Wir erreichen die Stadt Laayoune, auch bekannt als El Aaiún, die uns nach der langen Zeit in der Westsahara, oder politisch korrekt ausgedrückt, in der marokkanischen Sahara, wie eine grüne Oase erscheint.

Sie ist die Hauptstadt der Region und liegt etwa 25 Kilometer von der Atlantikküste entfernt in einer trockenen Wüstenlandschaft.
Die Stadt erstreckt sich entlang des Saguia el Hamra, einem Trockenfluss, der im Osten in der Steinwüste entspringt und nördlich der Stadt von Sandbarrieren gestoppt wird. Das Tal des Saguia el Hamra beherbergt den einzigen größeren Süßwassersee des Landes, der sich am Ende der Regenzeit im Herbst bildet. Im Westen und Norden der Stadt erstrecken sich Sanddünen, die oft von starken Sommerwinden aufgeweht werden. Die Stadt Laayoune beherbergt eine vielfältige Bevölkerung, bestehend aus verschiedenen ethnischen Gruppen, darunter Sahraouis, Marokkaner und eine wachsende Zahl von Einwanderern aus anderen Teilen Marokkos.

Heute ist für uns der letzte Tag auf der 1.200 Kilometer langen Strecke zwischen der Grenze von Mauretanien und der Stadt Tan-Tan, die wir bereits auf der Fahrt nach Mauretanien und jetzt wieder zurück hinter uns gebracht haben. Deshalb genießen wir nochmal die Einsamkeit und Skurrilität dieser Wüstenstrecke, bevor wir wieder in besiedelte Gegenden kommen.

Während unserer langen Wüstenfahrten finden wir gerne Gelegenheit, über verschiedenste Themen nachzudenken. Eines, das besonders hervorsticht, ist das Konzept des dauerhaften Reisens und Lebens im Wohnmobil. Dieses Lebensmodell fasziniert viele unserer Zuschauer, da es Freiheit, Abenteuer und den Verzicht auf festgefahrene Strukturen verkörpert. Für einige ist es der ultimative Traum, der sie dazu bewegt, zu sparen oder sogar ihr Zuhause zu verkaufen, um ihn zu verwirklichen.

Die Idee, sein Zuhause aufzugeben, um die Welt zu bereisen, wirft jedoch viele Fragen auf. Ist es möglich, die Bindungen zur Heimat zu lösen und gleichzeitig eine neue Welt zu entdecken? Wie beeinflusst es unsere Identität und unsere Beziehungen, wenn wir auf engem Raum zusammenleben? Die Vorstellung, sein Leben in einem Wohnmobil zu gestalten, mag romantisch erscheinen, aber sie birgt auch praktische Herausforderungen. Wie geht man mit begrenztem Platz und Ressourcen um? Wie bewältigt man die Höhen und Tiefen, die mit einem nomadischen Lebensstil einhergehen?

Ein weiteres wichtiges Thema ist das Heimweh. Auch wenn das Reisen im Wohnmobil viele aufregende Möglichkeiten bietet, kann es auch Momente der Sehnsucht nach Vertrautem und Geborgenheit geben. Wie geht man damit um, wenn man sich fern der Heimat befindet und sich nach Familie, Freunden oder einfach nur nach bekannten Orten sehnt?

Uns interessiert brennend, welche Gedanken und Erfahrungen du zu diesen Fragen hast. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dein Zuhause für das Leben im Wohnmobil aufzugeben? Hast du bereits Erfahrungen mit dem Leben auf engem Raum gesammelt? Und wie gehst du mit Heimweh um, wenn du unterwegs bist? Deine Einblicke und Erlebnisse sind für unsere Community inspirierend und können dabei helfen, wichtige Entscheidungen zu treffen und neue Perspektiven zu gewinnen. Wir freuen uns darauf, im Gästebuch unserer Webseite von dir zu lesen und uns mit dir darüber auszutauschen. Hier ist der Link: Gästebuch Denis Katzer.

Hier ist der Link zum Video:

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