Ein guter Tag
N 23°21’33.0’’ E 140°17’42.0’’Etappe Drei Halbzeit-Camp — 01.10.2002
Endlich verbringe ich eine einigermaßen gute Nacht . Sie war mit 7° Grad wieder angenehm kalt. Ohne Zwischenfälle und mit mehr Energie als in den letzten zwei Tagen brechen wir auf und lassen das trockene Camp hinter uns. Schon 10 Kilometer bevor wir die Homestead von Lorna Downs erreichen sehen wir die Häuser in der gleißenden Sonne aufblitzen. Es ist verblüffend wie nahe auf der Ebene Objekte erscheinen und wie lange es dauert bis wir dort ankommen.
Im Gelände der menschenleeren Farmgebäude treibt sich eine große Rinderherde herum. Sie haben die Wasserstelle belagert. Wir nutzen die Gelegenheit auch unsere Kamele zu tränken. Rufus hat eine helle Freude sein Geschick als Rinderhund unter Beweis zu stellen. Es kostet ihm kaum Mühe das Rindsvolk von der Tränke zu vertreiben. „Gut gemacht. Bist ein großer Held,“ lobe ich ihn als er schwanzwedelnd zurückkommt.
Nachdem sich unsere Lastenträger vollgesoffen haben schreiten wir durch ein Gatter und lassen die großräumige Einzäunung hinter uns. Wir folgen dem Hauptweg, doch es dauert nicht lange bis er sich wiedereinmal in eine ungewünschte Richtung biegt. Wir sind gezwungen ihn zu verlassen. Ein Zaun stellt sich kurz danach in unseren Weg. Ich lege Ihn nieder und weiter geht unser Querfeldeinmarsch über die mondähnliche, karge Landschaft. Nach 6 ½ Laufstunden schlagen wir unser Lager an einem Seitenarm des Canary Creek auf. Es gibt ein paar Gidyeabäume die unseren Jungs gut munden und uns genügend Schatten spenden. Aufatmend lassen wir uns nach dem Abladen in die Campstühle nieder und trinken mehrere Becher Wasser. Genau hier in diesem Camp haben wir mit 1233 Kilometern die halbe Strecke zwischen New Haven und der Ostküste hinter uns. Obwohl wir immer noch sehr müde sind freuen wir uns über diesen Etappenerfolg. Gerne würden wir ihn feiern, doch leider haben wir dafür kein Quäntchen Energie übrig.