Die große Reise
50 Jahre – die längste dokumentierte Expedition unserer Menschheitsgeschichte, das ist ihr Ziel. Seit 1991 widmen sich die Abenteurer, Filmemacher, Fotografen und Autoren Denis Katzer und seine Frau Tanja mittlerweile ihrem Lebensprojekt: „Die Große Reise“.
465.000 Kilometer. (über 12 x um die Erde – einmal zum Mond und darüber hinaus) haben die beiden auf dem Rücken von Kamelen, Pferden, Elefanten, zu Fuß oder mit landesüblichen Verkehrsmitteln bereits hinter sich gebracht. Es ist eine Reise zu Grenzen und über diese hinaus. Zu Grenzen der Länder, der Kontinente, der Völker und Kulturen – und zu den Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit, zu den Grenzen des eigenen Ichs.
1991 bis 1992
Deutschland, Österreich, Italien, Griechenland, Ägypten, Jordanien, Syrien, Türkei und Iran
Start „DIE GROSSE REISE“
Die Große Reise von Tanja und Denis Katzer erzählt von der vielleicht längsten dokumentierten Expedition der Menschheitsgeschichte. Sie erzählt von einem aufregenden Reiseleben und von einem Unternehmen, das es in dieser Form seit Marco Polo nicht mehr gegeben hat. Sie beginnt 1991 in Deutschland und führt Denis und Tanja nach Österreich, Italien, mit der Fähre nach Griechenland und Ägypten. In Ägypten machen sie das erste Mal Bekanntschaft mit Kamelen und durchqueren mit ihnen die Wüste Sinai. Dann überqueren sie per Schiff den Golf von Aqabha nach Jordanien und setzen ihre Reise mit dem Bus durch Syrien, die Türkei und den Iran fort.
1993 – Pakistan
1.500 Kilometer mit Kamelen durch Pakistan
In einem Schmugglerzug – bis zum Dach mit Handelsgütern gefüllt – geht es über die Grenze nach Belutschistan, wo Tanja und Denis Kamele kaufen, mit denen sie dann ein knappes Jahr durch Pakistan reiten. Die gefährliche Expedition führt sie am Indus entlang, dem Vater aller Flüsse, weiter an der afghanischen Grenze und durch Stammesgebiet bis nach Peshawar.
1993 bis 1994 – Indien
15.000 Kilometer mit dem Motorrad durch Indien
Um nach Indien zu gelangen, nutzen Denis und Tanja wieder den Zug. Indien, das Land der Gegensätze, bereisen sie eineinhalb Jahre lang auf einem alten indischen Motorrad, machen einen Abstecher nach Sri Lanka, um kurze Zeit später mit dem Schiff zu den Andamanen aufzubrechen.
1994 – Inselgruppe der Andamanen im Golf von Bengalen
Expedition zu den in der Steinzeit lebenden Stamm der Jarawa
Auf dieser Inselgruppe im Golf von Bengalen gelingt ihnen ein seltener Kontakt zu einem noch wie in der Steinzeit lebenden Stamm, der in einem militärischen Speergebiet lebt. Das Militär bekommt Wind von den zwei Abenteurern, die dann ihren Aufenthalt abbrechen und fliehen müssen.
1995 – Himalaya
Überquerung des Karakorum Highway
Wieder führt sie der Weg nach Pakistan. Sie leben einige Monate in einem Bergdorf, überqueren den Karakorum Highway und gelangen über die alten Seidenstraße nach Westchina.
1995 – Westchina
Expedition in die Taklamakan, die Wüste des Todes
In Westchina stellen Denis und Tanja eine Expedition auf die Beine, um die Wüste des Todes, die Taklamakan, von Süd nach Nord 1.000 km zu Fuß und mit Kamelen zu durchqueren.
1995 bis 1996 – Tibet
Leben auf dem Dach der Welt
Nach diesem riskanten Unternehmen geht es weiter nach Tibet. Wegen der Reinkarnation des Panchen Lama sind die Grenzen allerdings geschlossen. Versteckt unter einen Berg von Decken und Mäntel lassen sie sich in einer 36 Stunden langen Busfahrt von tibetischen Mönchen nach Lhasa schmuggeln. Dort verbringen sie einige Monate, um später das Dach der Welt mit dem Jeep zu überqueren, um nach Nepal zu gelangen.
1996 – Nepal
Elefanten-Expedition durch das Tiefland Nepals
Das Tiefland von Nepal erkunden Tanja und Denis mit einem Elefanten.
1996 bis 1997 – Mongolei
Pferde-Expedition durch das Land Dschingis Khans
Danach fahren sie mit dem Zug durch China bis in die Mongolei. Das Land Dschingis Khans durchreiten sie 1.600 Kilometer von Ost nach West. Sie überleben dabei einen bewaffneten Überfall, sind den Härten einer gnadenlosen Natur ausgeliefert und erfahren im Gegenzug zu allen Strapazen eine unermessliche Gastfreundschaft.
1999 bis 2003 – Australien
RED-EARTH-EXPEDITION
In vier Jahren 7.000 Kilometer zu Fuß und mit Kamelen durchs Outback
Vier Jahre lang durchqueren Tanja & Denis Katzer die endlosen Weiten des australischen Outback. 7.000 Kilometer zu Fuß und mit eigenen Kamelen durchmessen sie den Kontinent von Süd nach Nord und von der Westküste bis zur Ostküste. Es ist eine gewagte Unternehmung, deren Ausgang von Beginn an ungewiss ist. Ein Weltrekord, ein Abenteuer der Superlative, eine Reise in das noch unbekannte Innere eines mystischen und geheimnisvollen Landes. Eine Expedition aus der Perspektive zweier sich liebender Menschen, die bewusst die Grenzen ihrer physischen und mentalen Leistungsfähigkeit überschreiten.
Denis Katzer: „Es war ein Marsch durch Himmel und Hölle, durch Höhen und Tiefen, bei dem wir manchmal glaubten, den nächsten Tag nicht mehr zu erleben. Es war aber auch eine Zeit, in der wir Eins wurden mit der roten Erde Australiens und mit Mutter Natur. Es war eine Zeit, die wir nicht missen möchten. Eine Zeit, in der die Ewigkeit greifbar wurde. Dieser nicht enden wollende Marsch bedeutete für unsere Psyche eine gewaltige Herausforderung. Es galt, jeden Augenblick neu zu erfahren. So erlebten wir eines der höchsten Gefühle, das Menschen auf dieser Erde gegeben ist. Es ist zugleich das größte Geschenk und das höchste Ziel und bedeutet für uns nichts anderes, als das Leben zu spüren und es mit jedem Atemzug zu inhalieren.“
Mit der Durchquerung der Wüste Sinai, dem wilden Pakistan, der Wüste des Todes in Westchina, der Gobi in der Mongolei und Australien legten die beiden 12.000 Kilometer mit Kamelen zurück. Ein Weltrekord in der Geschichte menschlicher Expeditionen.
2005 bis 2010
Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Rumänien, Transnistrien, Ukraine, Halbinsel Krim, Russland, Kasachstan, Sibirien und die Mongolei
Trans-Ost-Expedition
Tanja und Denis starten zu ihrer Trans-Ost-Expedition. Es handelt sich dabei um eine 15.000 Kilometer lange Fahrradtour von Deutschland in die Mongolei, um dort ca. 3.000 Kilometer mit den Pferden zu den letzten Rentiernomaden zu reiten und mit diesem Volk einen arktischen Winter zu verbringen. Das heißt, sie nutzen das Fahrrad als ökologischen Transport, um von einer Expedition zur nächsten zu gelangen. Das Fahrrad entwickelt sich während der kommenden Jahre zu einer eigenständigen Reiseart, aus der bereits fünf Bücher entstanden sind.
2011 bis 2012 – Mongolei
15 Monate am Anfang der Welt
Ein Leben zwischen uraltem Schamanismus und Brauchtum.
Zwischen minus 50 und plus 40 °C am Limit des menschlich Machbaren.
Überwinterung bei den letzten Rentiernomaden.
Wilde Freiheit!
In einer riskanten Exkursion reiten Tanja und Denis Katzer in 15 Monaten insgesamt ca. 3.000 Km mit Pack- und Reitpferden und einem Pferdewagen, auf dem sie ihre Ausrüstung transportieren, durch die mongolische Hochlandsteppe, durch Sümpfe und über Bergzüge. Weil die Mongolei von einem außergewöhnlichen Kontinentalklima heimgesucht wird, ist der Sommer mit 40° Grad im Schatten sehr heiß und trocken. Im Frühjahr und Herbst toben starke Stürme, und wolkenbruchartige Regenfälle mit Temperaturstürzen von 20° C sind keine Seltenheit. Unzählige Fliegen und Stechmücken malträtieren die beiden Abenteurer und ihre Reittiere.
Ihr Ziel sind die letzten tuwinischen Rentiernomaden, auch Zaatan genannt. Sie leben in einer schwer zugänglichen Region der Nordmongolei. Die Expeditionsreise der Katzers führt an dem größten Süßwassersee (Khuvsgul Nuur) des Landes vorbei. Sie durchreiten Gebirgswaldsteppen und überwinden das 3.000 Meter hohe Schneegebirge namens Khoridol -Saridag. Auf der anderen Seite der Pässe, unweit der sibirischen Grenze, dort wo das spärliche Grün der Taiga Nahrung für die Rentiere der Nomaden bietet, treffen sie die Zaatan in ihrem Winterlager.
Tanja und Denis ersuchen um ihre Gastfreundschaft, um als erste Europäer in einem eigenen Tipi einen kompletten Winter mit ihnen verbringen zu dürfen. Der lange arktische Winter mit Temperaturen von bis zu minus 50°C lässt das Leben in dieser Region erstarren. Die einsamen Tage und Nächte, mit Kälte, Blizzards, Wolkenbrüchen, Stürmen, Erdbeben, Unfällen und Verletzungen aber auch das pure Überleben sowie das Leben mit alten Riten und Gebräuchen wird für sie eine besondere Herausforderung.
Die beiden Abenteurer erfahren am eigenen Leib wie die Jäger der Taiga solche Extreme durchstehen. Während ihres Aufenthaltes dokumentieren sie ihre aussterbenden Bräuche, ihre Lieder, ihr Sorgen, Nöte und glücklichen Augenblicke. Sie werden als Stammesmitglieder akzeptiert und hoffen mit ihrer Dokumentationsarbeit ein Teil zum Erhalt einer sterbenden Kultur beizutragen.
Im Frühjahr, noch bevor der Boden zu einem tückischen unpassierbaren Morast mutiert, brechen sie wieder mit ihren Pferden auf, um die 1.500 km lange Rückreise anzutreten. Ohne Zweifel eine Expedition am Limit des menschlich Machbaren, gebündelt mit Tiefgang und großem Respekt für Mutter Erde.
2015 bis 2017 – Sibirien, Mongolei, China, Vietnam, Kambodscha, Laos und Thailand
Längste unsupported E-Bike Expedition der Welt. Erste Etappe
17.000 Kilometer und 74.000 Höhenmeter durch Sibirien, Mongolei, China, Vietnam, Kambodscha, Laos und Thailand
Nach der Überwinterung mit den letzten noch ursprünglich lebenden Rentiernomden, setzen Tanja und Denis ihr Radabenteuer fort. Diesmal mit dem E-Bike. Die E-Bike-Expedition wird „by fair means“ und „unsupported“ durchgeführt. Die benötigte Energie gewinnen die Abenteurer unter anderem auch durch Solarpanels, die auf den Radanhängern montiert wurden und während des Fahrens einen der leeren Akkus laden.
Die Katzers haben sich diesmal für das E-Bike als Transportmittel entschieden, weil sie die Welt anregen wollen was man mit alternativen Energien alles schaffen kann. Sie wollen beweisen, dass solch ein gigantisches Unternehmen mit Sonnenenergie und Muskelkraft möglich ist, um somit die Umwelt auch beim Reisen so gering wie möglich zu belasten. Die gesamte Technik, die sie mitführen, ist teilweise extra für diesen Trip entwickelt und von vielen Firmen zusammengestellt worden.
430.000 Kilometer haben Tanja und Denis seit 1991 zurückgelegt. In den kommenden Jahren führt sie „Die Große Reise“ durch Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha, Indonesien, Australien, Tasmanien, Neuseeland und über die Weltmeere nach Südamerika.
Tanja und Denis geht es nicht nur um das Reisen, sondern auch darum, der westlichen Welt andere kulturelle und philosophische Werte und Anschauungen näher zu bringen.
Denis Katzer: „ Natürlich geht es auch um den Ausbruch aus einer Gesellschaft, die von Gesetzen, Regeln und Vorschriften bestimmt wird. Für uns ist es eine der Lebenswanderungen, in der die Suche nach dem eigenen Ich, nach den eigenen Wurzeln und dem bewussten Leben des Augenblicks eine wichtige Rolle spielt.“
Warum? Die Motivation
Unsere Aufgabe ist es, dieses Leben zu leben wie wir es tun, um darüber berichten zu können, was es heißt, zu leben. Um darüber schreiben zu können, was es bedeutet, Mensch zu sein. Wie wir zum Beispiel den in den Lungen brennenden Rauch von Buschfeuer inhalieren oder in der Nacht dem seltenen Heulen eines Dingos lauschen. Unsere Reise ist gewissermaßen ein Gegenpol zu einer Welt, die sich jeden Tag ein bisschen schneller überholt und dabei ins Stolpern geraten ist. Wir wollen ein Mosaiksteinchen dazu beitragen, sich zurück zu besinnen, wieder über sich selbst nachzudenken. Einen Gang langsamer zu schalten. Ziele zu haben, Ziele zu verwirklichen.
Was wir wollen: In einer orientierungslosen Welt eine Richtung gewinnen. Einen Traum leben. Einen Traum verwirklichen in einer Umgebung, die behauptet, das was wir machen, sei unmöglich. Unsere Reise will dazu beitragen, die Menschen daran zu erinnern, dass es neben der Arbeit, den vermeintlichen Verpflichtungen, dem Hinterherjagen nach Geld, dem gestressten Hecheln des Managers auch andere Dinge gibt, die es weitaus mehr Wert sind, gelebt zu werden. Unsere Reise ist eine große Reise, eine wichtige Reise für uns selbst. Es ist eine Selbstfindung, eine Selbsterfahrung, eine Erneuerung, eine Erforschung von Psyche, Seele und Körper, die wir offen, ungeschminkt und ehrlich vielen Menschen mitteilen. Wenn wir mit unserem Leben nur ein Bruchteil dazu beitragen können, den einen oder anderen positiven Gedankenanstoß zu geben, sehen wir eine Bestätigung unseres frei gewählten Expeditionslebens. Das ist jede Strapaze wert. Klar mag es die eine oder andere Meinung geben. Menschen die eine andere Sichtweise vertreten. Doch auch das ist gut, denn auf diese Weise bleibt unser Leben auf Erden immer interessant, vielseitig und abwechslungsreich.
Gewitterstimmung am Paradies-Strand. Golf von Thailand. Kambodscha