Bauerncamp

Tatsächlich hat es die gesamte Nacht nicht geregnet. Durch den Tau und der Verdunstung unseres Atems ist die Außenhülle unseres Zeltes trotzdem klatsch nass. Nach einem kurzen Frühstück packen wir zusammen und beladen die Fahrräder. “Freust du dich auf die Abfahrt?” frage ich Tanja. “Und wie”, lacht sie mich an. Jauchzend verjubeln wir in wenigen Minuten die Energie von gestern und schießen die sich nach unten windende Straße hinunter. Unten angekommen biegen wir in den falschen Radweg ein. “Wir müssen zurück”, stelle ich zähneknirschend fest. Zur Strafe geht es wieder ein Stück bergauf. Wir sind gerade mal eine Stunde unterwegs und an dem Ort angelangt wo uns gestern Ingrid und Alfred verlassen haben. Aus Frust und Hunger halten wir vor der nächsten Bäckerei und verbringen bei frischen Käsebrötchen und Kaffee unsere Mittagspause.

Den ganzen Tag geht es bergauf und bergab. Tanja bekommt Schmerzen im Knie. Da es in dieser Gegend keine Zeltplätze gibt und Wildcampen in Deutschland verboten ist frage ich einen Bauern der mit seinem Tracktor gerade eine große Wiese mäht. “Ihr könnt euer Zelt gerne bei mir hinterm Haus aufschlagen”, lädt er uns ein. Erleichtert suchen wir sein Anwesen auf und lassen uns in der saftig, blühenden Wiese nieder.

Wir freuen uns über Kommentare!