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Ukraine/Yuzhne

Abschied von Luda

N 46°37'13.9'' E 031'05'59.0''

Heute fühle ich mich wieder fitt. Meine Vier Buchstaben sind wieder einsatzbereit und wir können uns erneut auf die Sättel schwingen. Es ist ein idealer Tag, denn der Regen hat aufgehört und das Thermometer zeigt gerade Mal 27 Grad im Schatten. Wir packen langsam zusammen, frühstücken noch mal ausgiebig mit Luda, Helena und Valentina. Als wir uns dann die Hände schütteln übergibt uns Helena einen Umschlag. Wir schlagen ihn auf und entdecken eine Zweidollarnote. “Zweidollarscheine gibt es nicht so häufig. Es ist ein symbolisches Geschenk an euch. Die Note soll euch Glück bringen. Das euch Gutes widerfährt. Eine allzeit sichere Fahrt und wir wünschen euch die gleichen liebenswerten Menschen die euch in Moldawien begegnet sind”, sagt sie. Luda weint plötzlich. Sie dreht sich um und wischt sich die Tränen aus den Augen. Wir umarmen uns noch mal, schießen noch ein paar gemeinsame Abschiedsfotos und lassen die Familie hinter uns.

Guten Mutes folgen wir der Straße in Richtung Osten. Vielleicht liegt es am heutigen Sonntag oder daran das die Ferien vorbei sind. Wir wissen es nicht aber der Verkehr ist plötzlich viel weniger geworden. Ohne Gegenwind, bei guten Temperaturen und gesunden Popos bereitet das Radfahren wieder Freude. Schon gegen Nachmittag erreichen wir die Hafenstadt Yuzhne. Wir checken in das Hotel ein in dem wir eigentlich schon vor einer Woche sein wollten. Es ist nicht billig (60,-) aber nachdem wir jetzt schon seit sechs Wochen, ausgenommen der Nacht hinter Odessa, nicht mehr in einem Hotel genächtigt haben und die nächste Unterkunft noch weit weg ist fühlen wir uns hier sehr wohl. Das Haus ist blitzblank sauber und sogar die Böden sind poliert. Mit einem gläsernen Aufzug fahren wir in den vierten Stock. Der Blick aus dem Aufzug fällt auf einen wunderschönen verglasten Innenhof in dem ein Pianospieler sein Bestes von sich gibt. Nach der einfachen Unterkunft bei Luda können wir unseren Augen kaum glauben. Als wären wir plötzlich in einem Palast gelandet. An dem sechsstöckigen hohen Glasbau hängen tropisch Pflanzen und Farne herunter. Die Temperaturen dieses Palastes sind angenehm kühl. Als wir unser Zimmer betreten jubeln vor Freude. Es ist ebenfalls sehr sauber und mit Klimaanlage, Balkon und Blick zum Schwarzen Meer. Das Neueste und Beste was die moderne Technik zu bieten hat ist der Standard dieses Ladens. Einfach unglaublich. Bei Klavier-, Klarinetten- und Flötenmusik sitzen wir später in dem riesigen Atrium. Sagenhaft was solch ein Reiseleben zu bieten hat. Die Gegensätze, die Höhen und Tiefen, der ständige Wechsel unserer Gemüter, das Auf und Ab des Lebens könnten nicht gewaltiger und auf der anderen Seite tröstlicher und Wonnebringender sein.

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