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Link zum Tagebuch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 1

Jauchespritzer

N 48°26'661 E 010°17'957''
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    Tag: 23

    Sonnenaufgang:
    06:09 Uhr

    Sonnenuntergang:
    20:33 Uhr

    Luftlinie:
    26,13 Km

    Tageskilometer:
    39,48 Km

    Gesamtkilometer:
    593,72 Km

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt, 20% Schotter

    Temperatur – Tag (Maximum):
    19 °C

    Temperatur – Tag (Minimum):
    13 °C

    Temperatur – Nacht:
    10 °C

    Breitengrad:
    48°43’425“

    Längengrad:
    010°46’159“

    Maximale Höhe:
    440 m über dem Meer

    Aufbruchzeit:
    10.10 Uhr

    Ankunftszeit:
    15.00 Uhr

    Durchschnittsgeschwindigkeit:
    13,81 Km/h

Der Nachrichtensprecher eines TV-Senders weckt uns mit einer der vielen Horrormeldungen. Es ist eine der Meldungen mit denen die Menschen in unserer westlichen Welt ihren Tag beginnen und sie sich fragen warum sie oftmals schlecht gelaunt sind. Der Clubfan möchte uns anscheinend nicht dumm sterben lassen und teilt großzügig sein Fernsehprogramm mit den restlichen Anwesenden.

Das Wetter versucht auch heute wieder unsere Stimmung nicht auf ein Hoch steigen zu lassen. Der tief liegende Nebel, die teilweise abgeernteten Felder und nasse Wege wirken auf uns als würden wir uns im November befinden. Auf dem lang gezogenen Feldweg weht uns der Wind entgegen. Es fühlt sich an als würden wir ständig eine leichte Steigung hoch radeln. Auf dem nahen Feld bringt der Bauer seinen Dung aus. Er zieht mit seinem Tracktor einen Wagen hinter sich her aus dem die Jauche in hohem Bogen über den Acker spritzt. Nichts ahnend strampeln wir unser Gepäck auf Rädern an dem stinkenden Koloss vorbei der sich gerade zu diesem Zeitpunkt parallel zu unserem Fahrweg  befindet. Obwohl der Abstand zu dem Stinkteil recht groß ist werden die flüssigen Ausscheidungen in einer feinen Nebelschwade über unsere Köpfe geweht. Fluchend und angewidert spucke ich aus, um die inhalierte Scheiße aus meinen Lungen und Mund zu bekommen. Tanja die mir im dichten Abstand folgt bekommt auch einen Teil der kostenfreien Gabe ab und schüttelt sich regelrecht auf ihrem Gefährt.

Donauwörth, die Stadt die im Mittelalter durch einen Brückenbau über die Donau reich wurde, empfängt uns mit ihren schmucken und prachtvollen Bürgerhäusern. Einst kreuzte hier der wichtige Handelsweg zwischen Nürnberg und Augsburg die große Wasserstraße. Im Laufe der Geschichte wurde die Brücke an die dreißig Mal zerstört und wieder aufgebaut. Wie auch in den anderen Dörfern und Städten, hier an der Donau ist die turbulente Vergangenheit Deutschlands regelrecht spürbar. Zahlreiche kunsthistorische Schätze, Kirchen, Mauerwerke und Straßen versetzen uns in eine andere Welt, in eine Welt deren Gegenwart sich tief und fest in eine bewegte Geschichte verankert.

An einem Seitenarm der Donau bei Donauwörth finden wir auf dem lieblich gelegenen Campplatz des örtlichen Kanuvereins ein schönes Fleckchen für die Nacht.

Wir freuen uns über Kommentare!

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