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Vorbereitung der RED EARTH EXPEDITION

Goldsuche

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Im Busch — 15.11.1999

Heute ist es endlich soweit. Verne und Toni, zwei der erfahrensten Goldsucher Westaustraliens nehmen uns in Ihr Schlepptau, um uns zu zeigen, wo das Glück unter der roten Erde liegt. Nach einer kurzen Einweisung in den Metalldetektor wandern wir zwei ganze Tage durch wunderschönes Buschland. Leider ohne Erfolg. Und ich kann euch sagen, Goldsuche ist eine verdammt anstrengende Geschichte. Es geht nach kurzer Zeit tierisch aufs Kreuz. Vor allem die Ohren und damit die Nerven leiden erheblich. Warum? Man hat einen Kopfhörer auf der mit den verrücktesten Pfeifgeräuschen den Inhalt des Bodens wiedergibt. Stößt man auf verrostete Schrauben, Gürtelschnallen oder sonstigen Abfall der alten Goldgräber pfeift es beachtlich laut und man glaubt auf Gold gestoßen zu sein. Wir finden einige solcher Utensilien und jedes Mal denke ich mir welch eine enorme Leistung es gewesen ist, ohne moderne Transportmittel, so tief ins australische Buschland vorzustoßen.

Es ist ca. vier Uhr am Nachmittag. Wieder sind wir erfolglos und wir wollen abbrechen. Plötzlich findet Verne seinen ersten Nugget, den er gleich Tanja schenkt. Kurz danach findet er einen zweiten. Auch sein Freund Toni, wird gleich dreimal fündig. Er will mir einen der Nuggets schenken, doch ich lehne ab, da ich um jeden Preis meinen eigenen finden will. Wenn man an einem Ort mindestens drei Nuggets findet nennt man das “Patch”. Ein Platz an dem noch mehr zu finden ist. Nach Verne`s Aussage, hatten an diesem Platz seit mehr als achtzig Jahren keiner mehr gegraben. Durch die moderne Technologie der Metalldetektoren findet man vieles was den damaligen Goldsuchern durch die Lappen ging.

Es dauert nicht lange und ich höre wieder das Pfeifen in meinen Kopfhörern. Ich finde meinen ersten Nugget und bin ein sehr glücklicher Mensch. Jetzt bietet Toni auch Tanja an nach Gold zu suchen. Sie lehnt jedoch ab und sagt: “Ach, vielleicht Morgen!” Worauf ich antworte: “Always tomorrow!” Nun ist Sie motiviert. Ich helfe ihr den Detektor anzulegen, erkläre ihr alles und los geht’s. Tanja läuft um einen etwa zwei Meter entfernten Eukalyptusbaum und ruft nach ca. 40 Sekunden: “Ist dies das Geräusch nach dem wir suchen?” Sofort eile ich zu ihr und setze den Kopfhörer auf: “Klingt nicht schlecht!” Toni und Verne eilen herbei. Beide prüfen den Pfeifton und bestätigen wohlwollend nickend meine Aussage. Vom Goldfieber gepackt beginnen die beiden wie die Wilden das Buddeln. Das Geräusch wird immer lauter. “Muss ein Hardrock sein”, meint Verne. Hardrocks sind metallhaltige Steine die jeden Goldsucher zur Verzweiflung bringen Können. Plötzlich stoßen wir auf eine Ascheschicht die auf einen Blitzeinschlag zurückzuführen ist. Auch solche Ascheschichten Können solche Pfeiftöne im Detektor erzeugen. Unsere Stimmung wird mit jedem Zentimeter euphorischer. Und dann ist auf einmal das Geräusch weg. Enttäuscht sehen wir uns an. Das wäre auch zu schön gewesen um wahr zu sein. Toni nimmt eine Hand voll der ausgegrabenen Erde und fährt mit ihr auf der Rückseite des Detektors entlang. Nichts! Kein Geräusch im Kopfhörer. Er nimmt eine zweite Hand voll und wiederholt den Vorgang. Wieder nichts. Nach dem fünften Mal kreischt es plötzlich in Vernes Kopfhörer und in Tonis Hand liegt ein 170 Gramm schwerer wunderschöner Nugget mit Seltenheitswert. Ungehemmt bricht eine gewaltige Welle der Freude über uns zusammen. Wir schreien, hüpfen, lachen und springen herum, wie die kleinen Kinder. In Fünf Jahren haben Verne und Toni so etwas nicht erlebt. Den größten Nugget den sie je fanden war nicht einmal ein Viertel so groß wie dieser.

Da große Nuggets immer einen Namen haben nennen wir ihn “Allways tomorrow”!Ich werde zu diesem Thema ein Interview bei ABC geben. Toni und Verne sind der Überzeugung das der Nuggetfund in die Goldgräbergeschichte eingehen wird.

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